(Dienstag, 01. Juli 2008, Quelle: DBB)
Die deutsche Herren-Nationalmannschaft hat auch ihr zweites Spiel im Rahmen der Vorbereitung auf das vorolympische Qualifikationsturnier mit 92:70 (27:16, 22:14, 21:21, 22:19) gegen Polen gewonnen. Vor 6.017 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle in Berlin überzeugten die Korbjäger von DBB-Bundestrainer Dirk Bauermann sowohl durch variantenreiches Angriffsspiel, als auch durch intensive und engagierte Verteidigung.
Nicht im Kader für das Länderspiel in Berlin waren Dominik Bahiense de Mello (DEUTSCHE BANK SKYLINERS) , den Bauermann nach dem ersten Testspiel in Halle/Westfalen aus dem Kader gestrichen hatte, und der Leverkusener Gordon Geib, der an einem entzündeten Zehennagel laboriert. Sie waren ebenso unter den Zuschauern wie der mit einer Rückenblockade aussetzende Ademola Okulaja sowie Mithat Demirel, der auf Grund von einer Augenverletzung erst gar nicht am Sommerprogramm des DBB-Teams hatte teilnehmen können.
DBB-Bundestrainer schickte Steffen Hamann, Demond Greene, Dirk Nowitzki, Patrick Femerling und Lokalmatador Philip Zwiener als Starting Five auf das Parkett. Die ersten Punkte der Partie markierten jedoch - wie bereits in Halle vor zwei Tagen - die Polen, in Person von Michal Ignerski. Philip Zwiener konterte jedoch im direkten Gegenzug dank engagiertem Nachsetzen unter dem Korb. Wie auch im ersten Spiel gegen die Polen taten sich die "Bauermänner" gerade in der Anfangsphase des Spiels schwer und kamen lediglich von der Freiwurflinie zu Punkten (Steffen Hamann zum 6:6 in der 3. Spielminute). Hamann war es dann auch, der zunächst mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf und dann mit einem Schnellangriff, den er selber durch einen Steal eingeleitet hatte, den ersten größeren Vorsprung von 18:12 (5. Minute) herausspielte.
Nach fünf Minuten wurden das Berliner Publikum dann Zeuge eines emotionalen Highlights: Teambetreuer Adi Zaar, über Jahrzehnte die gute Seele der Mannschaft und zuständig für alle Belange der Spieler, wurde aus dem Kreise "seiner Jungs" verabschiedet. Zu seiner Verabschiedung waren viele ehemalige DBB-Nationalspieler nach Berlin gekommen. Aus den Händen des DBB-Präsidenten Ingo Weiss und Dr. Wolfgang Hilgert, DBB-Vizepräsident Leistungssport, erhielt der sichtlich gerührte Zaar eine VIP-Ehrenkarte auf Le benszeit sowie ein eigenes Trikot mit dem Schriftzug "1- Adi Zaar".
Nachdem die DBB-Herren dreimal in Folge jenseits der Dreipunktelinie erfolgreich waren, sah sich der polnische Trainer gezwungen, seine Spieler in einer Auszeit wachzurütteln. Dies gelang zunächst, doch Jan-Hendrik Jagla "stopfte" spektakulär zum 27:16 nach dem ersten Viertel.
Ebenso führte sich Tim Ohlbrecht ein, der nach perfektem Jagla-Zuspiel per Dunking abschloss. Die Polen kamen aber zurück ins Spiel - auch weil Deutschland viele Chancen leichtfertig vergab. Krzystof Szubarga traf zum 31:23 in der 14. Spielminute. Ohlbrechts "Monsterdunk" mit Foul brachte den Deutschen wieder etwas mehr Sicherheit im Spiel. Roller "störte" das polnische Nationalteam zudem mit zwei Ballgewinnen. Nun lief es auch für Nowitzki, der erfolgr eich zum Korb penetrierte und sicher von der Freiwurflinie agierte. Deutschland führte zur Halbzeit bereits deutlich mit 49:30, der NBA-Star hatte da bereits 19 Punkte auf seinem Konto.
Auch in der zweiten Spielhälfte war die Mannschaft des Deutschen Basketball Bundes dem Gastgeber der Europameisterschaft 2009 in allen Belangen überlegen: mit viel Engagement agierte das DBB-Team, angeführt von einem stark aufspielenden Steffen Hamann. Sowohl im Angriff, als auch in der Verteidigung stimmte der Einsatz. Die Debütanten von Halle/Westfalen untermauerten ihre guten Leistungen und hielten die Polen auf Distanz. Lediglich durch Ignerski konnte die polnische Mannschaft in Erscheinung treten. Der Auswahl von Trainer Muli Katzurin gelang deutlich weniger als beim ersten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften. Nach dem dritten Spielabschnitt lagen die deutschen Basketballer mit 70:51 in Front.
Im Schlussviertel konnte es sich DBB-Bundestrainer Dirk Bauermann sogar leisten, seine Stammkräfte zu schonen. Neben den Routiniers Roller bzw. Hamann spielten mit Zwiener, Ohlbrecht, Wysocki und Roessler vier Akteure, die in Berlin ihr zweites Länderspiel absolvierten. Und wie: Tim Ohlbrecht begeisterte die Zuschauer in der Berliner Max-Schmeling- Halle und steuerte am Ende 14 Punkte zum deutschen 92:70-Sieg bei.
Nach dem zweiten erfolgreichen Test gegen Polen, haben die DBB-Nationalspieler zwei Tage frei, um sich dann wieder voll auf den Supercup in Bamberg (4. und 5. Juli) zu konzentrieren. Dort warten mit Griechenland, Puerto Rico und Slowenien weitere Härtetests im Vorbereitungsprogramm der deutschen Nationalmannschaft.
Für Deutschland spielten:
Robert Garrett (Brose Baskets Bamberg, dnp), Demond Greene (Brose Baskets Bamberg, 5), Guido Grünheid (ohne Verein, d np), Steffen Hamann (ohne Verein, 14), Jan-Hendrik Jagla (DKV Joventut Badalona/Spanien, 14), Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks/USA, 21), Tim Ohlbrecht (Brose Baskets Bamberg, 14), Rouven Roessler (Gießen 46ers, 3), Pascal Roller (DEUTSCHE BANK SKYLINERS, 5), Sven Schultze (Amatori Snaidero Udine/Italien), Konrad Wysocki (DEUTSCHE BANK SKYLINERS, 6), Philip Zwiener (ALBA Berlin, 8), Patrick Femerling (ALBA Berlin, 2).