(Donnerstag, 04. März 2010, von Daniel Rehn)
Zum Ende der Transferperiode holten die DEUTSCHE BANK SKYLINERS Frankfurt noch zwei neue Spieler für ihren Kader: Dragan Labovic kam von Aris Thessaloniki aus Griechenland sowie Willis Gardner aus der ProB-Mannschaft des DEUTSCHE BANK SKYLINERS Frankfurt e.V.
Im Interview äußert sich Gardners ehemaliger Trainer Harald Stein über die Bedeutung dieses Wechsels für die Mannschaft und das Projekt ProB.
Harald, wie kam es zum "Upgrade" von Willis Gardner?
Die Überlegung Willis in den Profikader zu berufen gab es schon länger im Verein. Gerade mit Blick auf seine Entwicklung und die daran angeknüpften Leistungen wurde er zu einer echten Option für die Profis, was durch unsere momentane Situation in der ProB begünstigt wurde.
Du meinst den so gut wie sicheren Klassenerhalt in der ProB?
Exakt. Durch den Sieg gegen Vechta haben wir ein Polster auf die Abstiegsränge aufbauen können, das bis zum Saisonende groß genug sein sollte, um mit dem Abstieg nichts mehr direkt zu tun zu haben. Auch das ist einer der Gründe, der Willis’ Aufstieg ermöglicht hat. Die Führung der Profimannschaft hätte diesen Schritt nie unternommen, wenn man so das ProB-Team gefährdet hätte.
Welche Chancen ergeben sich aus deiner Sicht aus dem Wechsel für Willis?
Er hat die Chance in eine Situation zu kommen, die es ihm ermöglicht in den nächsten drei, vier Jahren mit Basketball Geld verdienen zu können, um seine nahe Zukunft abzusichern. Vom Spielerischen kann er auf jeden Fall mit den Profis mithalten, schließlich hat er seit Herbst bereits an drei Tagen der Woche mit der ersten Mannschaft trainiert und die Systeme kennen gelernt. Schon bei seiner Verpflichtung für die ProB hatten wir alle einkalkuliert, dass er ein Spieler ist, der aufrücken könnte. Und so ist es schließlich auch gekommen.
Was bedeutet sein Aufstieg für die ProB-Mannschaft als solche?
Zu allererst freuen wir uns alle sehr für ihn, dass er diesen Schritt geschafft hat. Für uns als Verantwortliche ist es aber auch wichtig gewesen mit diesem Wechsel glaubwürdig zu bleiben. Die ProB soll als Unterbau Plattform und zugleich Sprungbrett für junge, talentierte Spieler sein – sowohl für unsere deutschen Nachwuchsspieler, als auch für jeden anderen, der sich für höhere Aufgaben empfiehlt. In diesem Fall Willis.
Für die Mannschaft an sich bedeutet sein Abgang die direkte Chance für die anderen, sich nun ebenso zu präsentieren. Im Grunde ist es genau das, wovon jeder träumt: Eine Chance bekommen, um sich für Neues beweisen zu können.
Und im Detail?
Wir müssen sehen, wie wir Willis’ Punkte und Präsenz in den kommenden Spielen auf angemessene Weise auf das Team verteilen oder durch angepasste Spielweise kompensieren. Am ersten Spieltag in Nürnberg, vor seiner Verpflichtung, haben wir zum Beispiel mit Rich Ware und Fabian Franke auf der Eins gespielt, was auch ganz gut funktioniert hat. Darüber hinaus haben wir in Fabien Fond und Jonathan Mesghna zwei weitere Kandidaten für die Position des Point Guards. Natürlich ist es etwas anderes, ob man einen Spieler für ein, zwei Spiele oder den Rest der Saison ersetzen muss, aber dass wir das Potential dazu haben, hat jeder Einzelne im Team bereits auf dem Feld angedeutet.
Vielen Dank für das Interview!