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Wie damals beim vierten Finalspiel in Bamberg ...

Die Facebook-Gemeinde der DEUTSCHE BANK SKYLINERS hat die fünf besten und beliebtesten Spieler unserer Vereinsgeschichte gewählt. Nach Derrick Allen (Fünfter), Mario Kasun (Vierter), Tyrone Ellis (Dritter) hier nun die Nummer zwei: Chris Williams!

Ohne Zweifel, die Frankfurter Basketballer standen mit dem Rücken zur Wand. In der hochspannenden Finalserie der Play-offs 2003/04 lagen sie mit 1:2 gegen Bamberg zurück, ehe das vierte Finalspiel in Oberfranken anstand. Auch hier begann es für die Schützlinge von Headcoach Gordon Herbert beileibe nicht gut: Schon im zweiten Viertel kassierte Kapitän Pascal Roller sein drittes Foul, Mario Kasun sogar sein viertes. Daher mussten beide Leistungsträger schon sehr früh auf die Bank. Doch wer sollte die Frankfurter nun anführen? Ganz klar: US-Boy Chris Williams!

„Diese Partie ist mir in sehr, sehr lebhafter Erinnerung geblieben“, sagt Headcoach Herbert mit funkelnden Augen, als er auf jenen 10. Juni 2004 zurückblickt. „An diesem Tag hat Chris eine unglaublich starke Leistung abgeliefert, womit er uns in das fünfte Finalspiel geführt hat.“ Besonders im zweiten Viertel, als Roller und Kasun auf der Bank saßen, nahm Williams die Frankfurter auf seine Schultern und erzielte alleine in diesem Spielabschnitt satte acht Punkte.  Dadurch führte das Team vom Main zur Halbzeitpause sogar mit 27:26. Auch am Ende war der amerikanische Power Forward Topscorer seines Teams, hatte 15 Punkte, satte 15 Rebounds!! und fünf Assists auf seinem Konto – eine überragende Allrounder-Leistung! Ganz nebenbei auch sein 14. Double-Double in dieser Saison. Nach 40 Minuten triumphierten die Frankfurter mit 70:64 in der „Frankenhölle“, erzwingen somit das entscheidende fünfte Spiel – und gewinnen am Ende die Meisterschaft!

Die Basketball-Karriere des 2,01-Meter-Mannes hatte 1999 an der University of Virginia begonnen. Dort absolvierte er eine richtig starke erste Saison und wurde deshalb zum „Freshman of the Year“ in der renommierten Atlantic Coast Conference gewählt. Nach seiner College-Karriere wechselte Williams in die australische Liga zu den Sydney Kings, führte das Team zur ersten Meisterschaft der Clubgeschichte und wurde „nebenbei“ zum wertvollsten Spieler (MVP) in jener Saison gewählt. Mit diesen Vorschuss-Lorbeeren kam Williams 2003 an den Main und erfüllte die hohen Erwartungen auf voller Linie. Williams war Top-Scorer seines Teams (15,1 Punkte pro Partie), bester Rebounder (7,9) und insgesamt effektivster Spieler (17,1 EFF) in der Meistersaison. Im Folgejahr, als Frankfurt erneut in die Finalserie einzog, konnte der US-Boy mit dem Spitznamen „Big Smooth“ seine Statistiken sogar noch steigern und hatte fast ein Double-Double im Schnitt: 19,2 Punkte, 9,8 Rebounds und 3,9 Assists pro Partie bei einer Effizienzrate von 23,8. Kaum ein anderer Spieler konnte solche Werte in der Liga-Historie noch verbuchen.

„Außerhalb des Spielfelds war Chris eine ganz ruhige und bescheidene Person“, sagt Herbert, „doch sobald er auf dem Spielfeld stand, ist er richtig aus sich herausgekommen.“ Williams Statistiken beweisen, dass der US-Boy nicht nur ein großartiger Scorer, sondern auch ein toller Kämpfer unter den Brettern war. Außerdem bezeichnet Herbert den Amerikaner als Point Forward, „weil sein Ballhandling so gut wie bei einem Guard ist. Für einen Spieler mit seiner Körpergröße ist das schon außergewöhnlich. Durch diese Fähigkeit hat es Chris perfekt verstanden, gute Wurfpositionen für seine Teamkollegen zu kreieren und somit seine Mitspieler insgesamt besser zu machen“, erklärt Herbert. Nach seinen beiden Spielzeiten in Frankfurt wechselte Williams, der mittlerweile 30 Jahre ist, nach Asien, wo er bis heute in China für Qingdao DoubleStar spielt – und mit 23,9 Punkten natürlich Topscorer ist. Ein echter Anführer eben, so wie damals beim vierten Finalspiel in Bamberg ...