(Sonntag, 18. Mai 2008 - Pressemitteilung TV Langen)
War Spiel 1 der Serie der beiden Traditionsvereine in Sachen Nachwuchs-Basketball schon eine äußerst spannende Angelegenheit, so wurde dies vom letzten und entscheidenden dritten Spiel noch mal getoppt. Dabei hatten die Gäste aus Breitengüßbach vor rund 350 Zuschauern, darunter mit Henrik Rödl und Pete Miller auch die beiden Coaches der NBBL-Teams von ALBA Berlin und Bonn/Rhöndorf, wieder das bessere Ende für sich. Für den Giraffen-Nachwuchs war es dagegen ein Deja-Vue, denn wie in Spiel 1 gelang es dem Team von Coach Jogi Barth nicht, einen 4-Punkte-Vorsprung wenige Minuten vor Schluss über die Runden zu bringen. Nico Barth hatte sein Team mit einem Sprungwurf vier Minuten vor dem Ende mit 71:67 in Führung gebracht, Breitengüßbachs Dreierschütze Stefan Dinkel verkürzte im Gegenzug auf 71:70, der Rest war Nervenkitzel pur. Als sein Teamkollege Peter Zeis die Gäste mit einem Tip-In drei Minuten vor Schluß in Führung brachte, da ahnte niemand in der Halle, das dies bereits der letzte Korberfolg in einer Partie sein sollte, in der die Führung insgesamt 18mal wechselte.
Auf Langener Seite wollte der Ball gegen die starke Verteidigung der Franken einfach nicht mehr in den Korb fallen, zwei Ballverluste in der Schlussphase kamen dazu. Auf der anderen Seite gelang es der Langener Defense ebenso, ihren Kontrahenten keinen freien Wurf mehr zu erlauben. Mit einem taktischen Foul zwang Langen Daniel Leitner 28 Sekunden vor Schluß auf die Freiwurflinie, doch der Aufbauspieler der Gäste verpasste mit zwei Fehlwürfen eine Vorentscheidung. Robin Benzing sicherte den Rebound und Langen hatte nun ausreichend Zeit für einen letzten Angriff. Die Gäste nahmen mit zwei taktischen Fouls clever Zeit von der Uhr und nahmen dabei in Kauf, dass mit Stefan Dinkel auch ihr Topscorer wenige Sekunden vor Schluß mit 5 Fouls vom Feld musste. Robin Benzing zog bedrängt von Dimitri McDuffie zum Korb, doch der Ball verfehlte sein Ziel. Beim Kampf um den Rebound ging der Ball ins Aus und Langen hatte noch 5 Sekunden für eine letzte Aktion. Kai Barth entschied sich für einen Sprungwurf, auch der ging daneben, den Rebound konnte sich zwar Marco Völler angeln, doch die Zeit war zu knapp für einen überlegten Wurf. Mit der Schlusssirene endete eine hochdramatische Begegnung. Während die Gäste im Freudentaumel waren, liess der Giraffen-Nachwuchs die Köpfe hängen. Es hatte nicht sein sollen, aus war der Traum vom NBBL-Finale in eigener Halle.
Es war ein sehr gutes Spiel mit jeweils zwei herausragenden Akteuren auf beiden Seiten. Erik Land setzte bei den Gästen unter dem Korb die Akzente mit starken Centerbewegungen und sicherem Abschluss, Stefan Dinkel hatte wie in Spiel 1 mit einer Quote von 5 von 8 Dreiern die heiße Hand gehabt. Bei Langen zeigte Marco Völler eine großartige Vorstellung, hatte bis zur Pause mit einer 100%igen Trefferquote bereits 19 seiner insgesamt 24 Punkte erzielt und sammelte darüber hinaus noch 10 Rebounds. Spielmacher Kai Barth trat zwar nicht ganz so dominierend auf wie beim 90:70 Sieg in Breitengüßbach, zeigte aber mit 17 Punkten und 5 Assists dennoch eine beeindruckende Vorstellung. Aber auch alle anderen Akteure trugen ihren Teil zu einem großartigen Jugendspiel bei.
"Unser Ausscheiden tut mir für die Mannschaft sehr leid, die eine tolle Saison gespielt hat. Breitengüßbach hat sehr gut verteidigt und wie schon in Spiel eins in der Schlussphase die notwendige Intensität und das Quentchen Glück gehabt, um das Spiel für sich zu entscheiden. Diese Intensität in der Verteidigung hat uns in der ersten Halbzeit gefehlt. Trotzdem hatten wir die Chance auf den Sieg, aber mit nur zwei Punkten in den letzten sechs Minuten kann man ein so enges und ausgeglichenes Spiel eigentlich nicht gewinnen. Wir haben heute absolut spannenden Jugendbasketball auf einem hohen Niveau gesehen, verbunden mit einer sehr guten Schiedsrichterleistung. Das war Werbung für Basketball. Auch wenn wir nun leider nicht beim Top4 dabei sein werden wollen wir in Langen einen würdigen Rahmen für das Finale schaffen", zog Coach Jogi Barth das Fazit eines denkwürdigen Spieles.
Timo Haucke, Kai Barth (17/2, 5 Assists), Dominique Hardt, Manuel Donnermeyer, Nico Barth (4), David Albrecht, Ruben Spoden (12/2, 7 Rebounds), Marian Benzing, Robin Benzing (12/1, 6 Rebounds, 3 Blocks), Niklas Butz (2), Marco Völler (24/3, 10 Rebounds) und Thomas Armbrecht.