(Freitag, 09. Dezember 2005 von Patrick Rutishauser)
Rudy Mbemba, der 18-jährige schwedische Blizzard, ist nun einige Wochen bei den DEUTSCHE BANK SKYLINERS und fühlt sich hier schon fast wie zu Hause. „Vieles erinnert mich an meine Heimat", sagt Rudy, obwohl er bislang wenig Zeit für längere Sight-Seeing Touren hatte. Im Moment bestehe sein Leben aus einer "ständigen Abfolge von schlafen, essen und trainieren." Der übliche Alltag eines Profi-Sportlers.
Im Januar kommt Rudys Freundin zu Besuch - dann wird es sicher gemeinsame Koch-Abende mit Malick und Magueye Badiane geben, mit denen sich Rudy schon sehr gut anfreunden konnte. Wie Malick, so hat auch Rudy Mbemba afrikanische Wurzeln. Seine Eltern stammen aus dem Kongo, er selbst kann auch ein wenig Kikongo (eine der Nationalsprachen), obwohl er selbst noch nie dort gewesen ist. Seine Verwandten ruft Rudy aber öfter an und möchte nächsten Sommer erstmlas in das Land seiner Ahnen reisen.
Ob Rudy sich eher als Schwede oder als Kongolese fühlt, kann er nicht sagen: „Ich kümmere mich nicht darum. Ich bin in Schweden geboren und meine Eltern kommen aus Afrika. Ich bin beides.“
Früher hat Rudy neben Basketball auch Fußball im Mittelfeld gespielt. Er entschied sich dann aber ganz für das Spiel unter den Körben, weil er das schnelle Spiel auf dem Court liebt. „Beim Fußball hat man zu selten den Ball und steht mehr rum.“
Das war eine gute Entscheidung, denn sonst würde jetzt nicht eines der größten europäischen Talente bei unserem Team spielen. Viele Journalisten und Experten vergleichen ihn mit dem NBA Spieler Tony Parker. Er hat das Potential, es sehr weit zu bringen. Nach diesem Vergleich gefragt, gibt sich Mbemba bescheiden: „Ich denke wir werden verglichen, weil wir beide aus Europa kommen. Es ehrt mich sehr. Parker ist ein großartiger Spieler, er ist sehr schnell. Wir sind der gleiche Spielertyp.“
Für die DEUTSCHE BANK SKYLINERS macht Rudy in der Bundesliga bislang ordentliche 6,3 Punkte und 2,6 Assists in 16 Minuten pro Spiel. Seine Karriere hat gerade erst begonnen, dennoch sind die DEUTSCHE BANK SKYLINERS nicht Rudys erste Station bei einem ausländischen Verein. Er war 2004 für kurze Zeit in Spanien beim Zweitligisten La Palma.
Dort fehlte ihm aber die Stabilität im Team. Der Coach tauschte acht Spieler in nur drei Monaten aus. In Frankfurt fühlt er sich wohler. Die DEUTSCHE BANK SKYLINERS geben ihm Sicherheit und er mag die Größe der Stadt. „Ich glaube, dass man sich als Person weiterentwickelt, wenn man viele Leute trifft. Ich liebe vor allem die Fans hier, jeder ist so freundlich.“
Einer der Gründe für ihn nach Frankfurt zu kommen, war Pascal Roller. Bei unserem Kapitän will Rudy in die Lehre gehen. Er soll ihm seine Erfahrung und sein Wissen über das Spiel weitergeben, damit er das Team besser führen kann. Rudy hat vor seiner Zeit bei den DEUTSCHE BANK SKYLINERS schon viel von Pascal gehört und gesehen. Er hat die letzte Bundesligasaison verfolgt und ihn auch bei der EM in diesem Jahr spielen sehen. "Ich bin gerne der Back-up für Pascal. Er ist ein großes Vorbild für mich."
Obwohl es zunächst nicht gut für das Team lief, schaut der ehrgeizige Playmaker entschlossen nach vorne. Die häufigen Niederlagen in diesem Jahr haben Rudy den Optimismus nicht genommen. Es sei zwar eine harte Zeit im Moment, er ist sich aber sicher, dass das Team wieder zusammenwächst und es zurück an die Spitze der Bundesliga schafft.
Er spürt, dass die Fans ihn mögen und lässt sie wissen, dass die DEUTSCHE BANK SKYLINERS es schaffen werden: „No doubt (kein Zweifel)“, wiederholt er nach diesem Statement. „No doubt.“