(Montag, 12. März 2007 - Pressemitteilung TV Langen)
TV Langen – TSV Nördlingen 76:75 (21:22, 15:13; 14:18, 26:22)
Giraffen-Coach Frenki Ignjatovic freute sich nach dem Spiel unbändig – über das gewonnene Spiel und über den 4. Platz in der Tabelle nach der 94:102-Niederlage der Chemnitzer gegen Breitengüßbach. Mit 34:12 steht sein Team nun bereits vor einem der vermeintlichen Aufstiegskandidaten, dem BV Chemnitz. Der Coach konnte es nur so ausdrücken: „Der Traum geht weiter, und ich freue mich schon jetzt auf das Hessenderby gegen Lich; das wird wieder ein Krimi mit offenem Ausgang.“ Bundesliga-Manager Jürgen Barth hatte nach diesem Sieg hochgerechnet und verkündet, dass dem TV Langen ein Aufstiegsplatz in die Division Pro A nicht mehr zu nehmen ist.
Mit Coach Frenki freuten sich rund 400 Langener Zuschauer, die ihr Team in den letzten zwei Minuten stehend angefeuert hatten. Das mussten sie auch; denn nach dem 55:68 (in der 35. Minute) reichte der Kampfgeist der Spieler auf dem Feld und die Unterstützung von der Bank allein nicht, um das Spiel noch umzubiegen. Vor allem Koray Karaman und Ty Shaw forderten deshalb die Zuschauer auf, stehend anzufeuern. Und mit der Anstrengung aller schaffte es Ty Shaw elf Sekunden vor dem Schlusspfiff, nach Assist von Sebastian Barth das 74:75 zum 76:75-Sieg zu drehen.
Die Giraffen hatten wieder einmal gezeigt, dass sie auch gegen gute Gegner gewinnen können. Die Gäste aus Nördlingen waren ein guter Gegner. Gar nicht auszudenken, wie gut sie erst gewesen wären, wenn ihr Kanadier (mit irischem Paß) Tony McCrory noch dabei gewesen wäre. Er hatte sich beim Sieg gegen Heidelberg vor einer Woche einen Muskelfaserriß geholt und wird wohl einige Spiele ausfallen. Doch Cedric Brooks, der kleine schwarze Wirbelwind im Spielaufbau, erwischte einen seiner besten Tage. Und zu Beginn des Spieles konnte auch 208-cm-Center Kevin Hanson von den Giraffen nicht gestoppt werden.
Hanson hatte beim 21:22 nach zehn Minuten bereits 7 Rebounds auf dem Konto, Brooks 14 Punkte, davon drei Dreier, die er Langens Nachwuchsguard Kai Barth „ins Gesicht“ warf, also trotz engster Defense verwandelte.
Doch Frenki Ignjatovic wusste sich zu helfen, ordnete Dominik Bahiense de Mello als Verteidiger für Brooks ab, der das gut machte, dem Gegenspieler bis zur Halbzeit nur noch zwei Punkte gestattete. Dafür revanchierte sich Brooks an Bahiense de Mello, als er dessen Fastbreak mit einem Monsterblock stoppte und sogar den Applaus der Langener Zuschauer dafür einheimste.
Das Spiel war geprägt von vielen Varianten der Ball-Raum-Verteidigung auf beiden Seiten, von zahlreichen Ballverlusten der Gäste und von „run-and-gun-Basketball“ der schnellsten Sorte, sehr zur Freude der Zuschauer. Unterstützt wurde das durch die sehr großzügigen Schiedsrichter, die viele Fouls auf beiden Seiten, vor allem in der Enge der Zone, zuließen. So hatten beide Teams bis zur Pause beim 36:35 gerade mal je sieben Fouls auf dem Konto.
Im dritten Viertel gelang es den Giraffen immer weniger, Cedric Brooks zu stoppen. Dafür bekam Hanson in der Langener Zone seltener den Ball von seinen Mitspielern und schien langsam aufzugeben. Ty Shaw konnte sich auf der anderen Seite gegen den zehn cm größeren Hanson am Korb selten durchsetzen, und seine Mitspieler trafen gegen Nördlingens Zonen-Verteidigung nahezu keine Distanzwürfe. Jetzt wurde Max Weber schmerzlich vermisst, der wegen seiner Fingerverletzung zwar einen Kurzeinsatz versucht hatte, aber doch nur mit der linken Hand spielen konnte.
So setzten sich die Gäste langsam auf 50:53 (30.) und im letzten Viertel deutlicher auf 55:68 (35.) ab. Ihr „Joker“ zwischen der 33. und 35. Minute hieß Waldemar Buchmiller. Er versenkte binnen zwei Minuten vier Dreier nacheinander im Langener Korb.
Unbändiger Kampfgeist in der Defense brachte Ballgewinne für die Giraffen. Lyryan Russel brachte sie in der Offense mit zwei Freiwürfen (zum 57:68) und einem Korbleger plus Freiwurf (zum 60:68) näher ran. Ty Shaw gelang nach Rebound das 62:68 (36.). Und bei 62:70 verwandelte zunächst Russel zwei Freiwürfe (zum 64:70) und in den beiden folgenden Angriffen traf Bahiense de Mello zwei Dreier zum 70:70 (39.). Der Rest war Kampfgeist, Hektik und Glück für die Giraffen bis zum knappen Sieg und Riesenjubel danach. Ein anschließendes Teamessen, gesponsert vom Kellner Victor aus dem „Milano“, ließ die gute Laune noch lange anhalten.
Es spielten für den TV Langen: Lyryan Russel (16/1 von 3 Dreier/5 Reb./4 Steals in 32:28 Min.), Kai Barth (7:32), Sebastian Barth (11/1 von 5 Dreier/4 Reb. in 34:20), Dominik Bahiense de Mello (16/4 von 7 Dreier/5 Fouls in 27:04), Igor Starcevic (5/1 von 2 Dreier in 4:51), Ty Shaw (11/14 Reb./4 Ass. in 36:05), Robin Benzing (5/2 Ass. in 16:35), Max Weber (2 in 1:51), Christian Birkenfeld (6 in 14:47), Koray Karaman (4/1 von 4 Dreier/6 Reb. in 24:17).
TSV Nördlingen: Cedric Brooks (30/3), Mario Probst (8/2), Waldemar Buchmiller (18/5), Alexander Sieber (2), Dima Rastatter (4), Matthias Walliman (n.e.), Kevin Hanson (11/14 Reb.), Mario Matic (2).
Aus der Teamstatistik:
Feldwürfe: Langen 28 von 70 (40%), Nördlingen 26 von 59 (44%)
Dreier: 8 von 22 (36%), 10 von 27 (37%)
Freiwürfe: 12 von 20 (60%), 13 von 21 (62%)
Rebounds: 37 zu 40
Turnover: 9 zu 22
Steals: 11 zu 5
Fouls: 20 zu 20