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Terminchaos um die Finalspiele der süddeutschen Meisterschaft der 2. Basketball-Bundesliga-Süd

(Mittwoch, 02. Mai 2007 - Pressemitteilung TV Langen)


Ein Hilferuf vom TV Langen: “Wir werden zerrieben!“


Wer diese Termine sieht, muß sich fragen, wie die 1. Damen des TV Langen nach ihren hervorragenden Halbfinalsiegen gegen Top-Favorit BSG Ludwigsburg die Finalrunde mit 2-3 Spielen gegen TSV Nördlingen ordnungsgemäß austragen sollen. Bundesligatrainer Steffen Brockmann: „Eigentlich könnten wie sehr stolz auf unsere Arbeit im Verein sein, aber die Terminprobleme von DBB und DBBL verderben uns beinahe den Spaß an unserer Jugendarbeit.“


Am kommenden Samstag, den 5. Mai soll das Hinspiel in Nördlingen stattfinden, zeitgleich erwartet U18-Bundestrainer Reiner Chromik vier der Leistungsträgerinnen der Giraffen-Ladies zum Lehrgang in Leverkusen von Freitag bis Sonntag. Verhandlungen anläßlich der U18-DM-Vorrunde, die der TV Langen auch mit diesen vier Spielerinnen ebenfalls gewann, ergaben, dass er angesichts des nahen EM-Termins (ab 27. Juni in Serbien & Montenegro) auf diese vier Langenerinnen in den Lehrgängen nicht verzichten kann. Svenja Greunke, Nelli Dietrich, Francis Pieczynski (alle 17 Jahre) und Stephanie Wagner (16) sind davon nicht nur terminlich und sportlich betroffen, sondern fühlen sich auch betroffen: "Alle zerren an uns und wir fühlen uns zerrieben; was sollen wir da machen?" Und schließlich wollen und sollen sie sich trotz aller Lehrgänge in den letzten Wochen vor dem Schuljahresende auch noch auf ihre Schulnoten und die letzten Klassenarbeiten konzentrieren.


Am 13. Mai soll in Langen das Rückspiel gegen Nördlingen stattfinden. Zeitgleich ist aber die U18-Nationalmannschaft bereits wieder im Lehrgang; denn die deutschen Mädchen wollen sich für die sehr anspruchsvolle Europameisterschaft, in der sie in der Gruppe A gegen die besten 15 Teams aus Europa antreten werden, behaupten, der Bundestrainer sein Team ordentlich vorbereiten.


Und sollte es zum entscheidenden dritten Spiel um die süddeutsche Meisterschaft der Damen in Nördlingen (von der DBBL auf 19.5. angesetzt) kommen, könnten sich die Langener Talente erneut zerreißen; denn dann wollen sie eigentlich mit ihrer U18-Mannschaft in der DM-Zwischenrunde in Wasserburg um den Einzug ins DM-Finale (eine Woche später) kämpfen. Zudem wurde bei allen Terminierungen und Rahmenterminplänen weder vom Deutschen Basketball Bund (DBB) noch von der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) beachtet, dass eine am Bundesliga-Finale beteiligte Spielerin auch noch mit ihrer Schulmannschaft im Finale des Talentförder-Wettbewerbes „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin spielen könnte. In diesem Falle trifft das für die 16-jährige Stephanie Wagner mit der Dreieichschule Langen zu.


Unbekannt ist das weder beim DBB noch bei der DBBL; denn im letzten Frühjahr ergaben ähnliche Terminplanungen, dass die betreffenden Spielerinnen (sowie eine Spielerin der SG Speyer) innerhalb von einer Woche neun Spiele um die Jugendmeisterschaft, beim Bundesfinale des Schulsportwettbewerbes in Berlin und um den Aufstieg in die 2. Bundesliga austrugen. "Das ging deutlich über die Grenzen der Belastbarkeit und deshalb hatte ich im Sommer bei der Tagung der DBBL versucht, auf vorausschauende Terminkoordination zu dringen," weiß TVL-Jugendtrainerin und Bundesliga-Managerin Silke Dietrich.


TV Langens Abteilungsleiter Jochen Kühl: "Dass das Thema für die meisten der in der DBBL vertretenen Vereine kein Thema ist, dafür habe ich Verständnis. Dass der DBB und die DBBL die Rahmenterminpläne nicht miteinander koordiniert haben, das ist ein absolutes Minus in unserer gesamten Basketball-Nachwuchsförderung. Wir wissen seit Jahren, dass die besten Jugendspieler und -spielerinnen in den 2. Bundesligen der Damen und Herren spielen müssen und dort auch erhebliche Spielzeit und Spielverantwortung bekommen müssen, wenn sie in den Europameisterschaften der jeweiligen Jugend-Altersklasse überhaupt einigermaßen mitspielen sollen. Und Deutschland ist da keine große Nation, pendelt in allen Jugend-EM´s zwischen der starken Gruppe A und der schwächeren Gruppe B. Für die gesamte Förderung des Damen-Basketball aus Bundesmitteln ist es immens wichtig, dass die U18-Mädchen nicht aus der Gruppe A absteigen, und das soll jetzt in diesem Terminchaos die ehrenamtliche Bundesliga-Managerin Silke Dietrich mit vielen Telefonaten zu managen versuchen?"


Hier ist Handeln des DBB und der DBBL dringend nötig, damit schnellstens die Prioritäten wieder in den Blick geraten und eine Lösung gefunden wird. Das Langener Angebot an die Liga und den TSV Nördlingen steht noch. Silke Dietrich: „Wir kommen zu einem einzigen Endspiel am 12. oder 13. Mai nach Nördlingen, wenn der Bundestrainer unsere Mädchen dafür aus dem Lehrgang in Heidelberg freistellt, und wir akzeptieren den Sieger dieses einen Spiels vorbehaltlos als Meister der 2. Basketball-Bundesliga Süd, auch wenn unseren jungen Leistungsträgerinnen dann in diesem Endspiel voraussichtlich zwei Länderspiele aus den Tagen davor in den Knochen stecken.“


Am liebsten würde der TV Langen dann dieses Spiel als positiven Abschluß einer großartigen Saison für die Giraffen-Ladies sehen und feiern, auf jeden Fall mit seiner kompletten Mannschaft auch im letzten Spiel dieser Saison antreten.