(Mittwoch, 18. Januar 2006 von Steffen Reiner)
Dominik, nach der Entlassung von Ivan Sunara als Head Coach der DEUTSCHE BANK SKYLINERS führte Kamil Novak übergangsweise die Mannschaft. Jetzt steht Charles Barton an der Seitenlinie. Was hat sich verändert?
Dominik Bahiense de Mello: Als Ivan entlassen wurde, war das ein Neuanfang für uns. Kamil versuchte, uns Selbstvertrauen zu geben. Wir sind immer in den verlorenen Spielen eingebrochen. Charles ist der richtige Coach. Er gibt uns klare Anweisungen und tritt als Person sehr souverän auf.
Meinst du, dass es Frankfurt noch schafft, die Play-offs zu erreichen?
Dominik Bahiense de Mello: Wir müssen von Spiel zu Spiel denken. Denn die nächsten fünf Spiele spielen wir gegen den Abstieg. Wenn wir gewinnen, dann sind vielleicht die Play-offs noch drin.
Dein Mannschaftskollege Nino Garris hat eine Audio-CD aufgenommen. Könntest du dir vorstellen auch so was zu machen?
Dominik Bahiense de Mello: Mit Nino zusammen vielleicht. Aber allein trau ich mir so was nicht zu. Ich glaub, dazu fehlt mir das Talent. Aber Nino hat mir eine CD fürs Auto gegeben.
Wie beurteilst Du die Leistung der Mannschaft gegen Berlin?
Dominik Bahiense de Mello: Das war Teambasketball. Im Gegensatz zum Hinspiel standen wir unter enormen Druck. In Berlin ist Pascal in Halbzeit 2 ausgefallen, was uns damals das Rückgrat gebrochen hat. Wir waren nicht aufeinander abgestimmt, und da wir ohne Druck in dieses Match gegangen sind, haben wir das Spiel total vergeigt.
Du hast bei Rhöndorf mit Jürgen Malbeck zusammen gespielt, der in der BBL für die Bayer Giants Leverkusen gespielt hat. Vermisst du ihn?
Dominik Bahiense de Mello: Natürlich. Aber wenn ich frei habe, was leider nicht oft vorkommt, dann besuche ich Jürgen und die anderen. Ich freue mich, die Jungs zu sehen und schau mir dann auch die Spiele an.
Was für eine Sportart würde dich außer Basketball noch reizen?
Dominik Bahiense de Mello: Ich bin Halbbrasilianer und hab so ziemlich alle Ballsportarten ausprobiert. Fussball, Handball, Volleyball. Eben alles.
Zu guter letzt noch eine Frage, die nichts mit Basketball zu tun hat. Es geht um ein ziemlich brisantes Thema: „Menschen mit Behinderung“. Die Probleme solcher Menschen werden von der Öffentlichkeit weitgehend totgeschwiegen oder ignoriert. Selbsthilfegruppen wie die Initiative Allenstein oder die People First Gruppe Frankfurt Rhein-Main versuchen diesen Menschen bei der Bewältigung ihrer täglichen Probleme zu helfen. Wie findest du die Arbeit solcher Gruppen?
Dominik Bahiense de Mello: Sehr wichtig. Ich war in meiner Schulzeit auf einer integrativen Gesamtschule. In meiner Klasse waren zwei Schüler lernbehindert, einer geistig behindert. Wir hatten sogar einen Inder, der an Multipler Sklerose gestorben ist. Ich habe noch heute viel Spaß mit solchen Leuten und viel Respekt für diejenigen, die behinderte Menschen unterstützen. Deshalb solltet Ihr so weiter machen wie bisher.