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"In voller Stärke hätten wir die Play-offs geschafft"

Porträt von Mike BauerDu warst krank in den letzten Wochen. Wie schlimm war es?


Ich hatte Bronchitis und lag ein paar Tage mit 39 Grad Fieber im Bett. In der Zeit habe ich ungefähr fünf Kilo abgenommen. Das hat mich viel Kraft gekostet. Beim Spiel in Berlin ging mir die Puste aus - ich hatte Probleme Luft zu bekommen.


Trotzdem war es ein ordentliches Comeback-Spiel deinerseits mit 20 Punkten…


Es war okay. Nichts worauf ich stolz bin, denn ich habe nicht gut getroffen und wir haben verloren. Eine Niederlage macht mir nie Spaß.


Hättet Ihr das Spiel ohne die vielen Verletzten gewonnen?


Das ist natürlich pure Spekulation. Doch ich bin sicher, dass wir mit voller Stärke nicht nur in Berlin eine bessere Chance gehabt, sondern auch die Play-offs geschafft hätten.


Ist Berlin für Dich der Meisterfavorit?


Nein. Berlin ist definitiv eine Mannschaft, die unter die letzten vier kommen kann. Aber ich sehe Bamberg oder Ludwigsburg vorne. Sie spielen den besseren Teambasketball und sind kompletter besetzt.


Lass uns einen Blick in die Zukunft werfen. Was sind Deine Pläne für den Sommer?


Oh, mein Terminkalender im Sommer ist ziemlich voll (lacht). Natürlich will ich die Zeit nutzen, um an meiner individuellen Entwicklung zu arbeiten und mich fit zu halten. Aber der wichtigste Moment wird die Geburt unseres Babys im August sein. Der Arzt hat uns gesagt, dass es ein Mädchen wird. Meine Frau Laurance und ich sind schon sehr aufgeregt. Das Kind soll in Frankreich zur Welt kommen, dort, wo Laurances Familie lebt. Für mich ist das ein traumhafter Abschluss eines sehr schwierigen Jahres, erst bei Pau-Orthez und dann hier in Frankfurt. Doch ich habe mich dadurch als Mensch weiter entwickelt, denke ich.


Und die große Frage zum Schluss: Spielst Du auch in der nächsten Saison für die DEUTSCHE BANK SKYLINERS?


Wir werden sehen. Mein Ziel ist es, in der Euroleague zu spielen. Deshalb bin ich nach Frankfurt gekommen. Um dem Team zu helfen, dieses Level zu erreichen. Ich habe noch ein Jahr Vertrag hier, aber auch eine Ausstiegsoption. Ich werde im Sommer meine Möglichkeiten prüfen und dann eine Entscheidung treffen. Frankfurt gefällt mir auf jeden Fall und ich kann mir gut vorstellen, auch in der nächsten Saison hier zu spielen. Aber definitiv kann ich die Frage noch nicht beantworten.


Links:(Dienstag, 24. April 2007 von Marc Rybicki)


Mike, macht es Dir noch Spaß, Basketball zu spielen?


Dieser Tage fällt es schwer, Basketball zu genießen. Man sieht es auch in den Gesichtern der Spieler. Dennoch bin ich sehr stolz auf dieses Team. Obwohl es keine großen Erwartungen mehr gibt für diese Saison, weil die Play-offs weg sind, arbeiten wir alle jeden Tag sehr hart im Training. Jeder verhält sich wie ein Profi.


Wie gehst Du mit dem verpassten Saisonziel um?


Ich persönlich mag es gar nicht, wenn ich gesetzte Ziele nicht erreiche. Das ist schon sehr frustrierend.


Was sind die Gründe dafür, dass Ihr das Rennen um die Play-offs nicht erfolgreich gemeistert habt?


Es gibt viele. Da möchte ich jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen (lacht). Unser größtes Problem ist, denke ich, dass wir keinen Spaß am Basketball haben. Erfolgreiche Teams haben Spaß. Warum das so ist, muss man in der Off-Season analysieren und dann die entsprechenden Korrekturen vornehmen.


Wie motivierst Du Dich für die ausstehenden Spiele?


Das fällt mir nicht so schwer. Das ist schließlich mein Job. Dafür werde ich bezahlt. So wie jeder, der seinem Beruf nachgeht. Man hat gute und schlechte Tage. Manchmal bist du zufrieden mit dem, was du geleistet hast. Manchmal nicht. Aber du gehst jeden Tag wieder zur Arbeit und versuchst, dein Bestes zu geben.


Glaubst Du die Saison hätte einen anderen Verlauf genommen, wenn Coach Didin früher zum Team gestoßen wäre?


Seine Arbeit wäre sicherlich sehr viel effektiver gewesen. Wenn man so spät in der Saison kommt, ist es sehr schwer, einem Team noch einen positiven Stempel aufzudrücken. Er hat hier keinen leichten Job übernommen und ich hoffe, wir können mit ihm die Saison noch auf einer positiven Note beenden.