(Montag, 06. August 2007 von Anja Sieweke)
Maksym, Du bist ja nun ein Neuling der DEUTSCHE BANK SKYLINERS. Hast Du denn schon etwas von der Stadt gesehen?
Ja, meine Frau studiert hier seit vier Jahren, also habe ich schon viel Zeit hier verbracht, hier auch schon einige Monate gelebt und Freunde und Bekannte gefunden.
Und was würdest Du anderen Neu-Frankfurtern nahe legen? Was muss man hier gemacht oder gesehen haben?
Den Römerplatz, da hab ich auch geheiratet, da ist es sehr schön! Am Mainufer entlang spazieren, auf jeden Fall die Stadtmitte zum Bummeln und Klamotten kaufen. Es gibt so viel hier…
Gibt es etwas aus Deiner Heimat, der Ukraine, was Du hier in Deutschland sehr vermisst?
(ohne zu zögern) Essen!
Und nun zum Basketball: Ist der deutsche Basketball, die BBL, mit dem der Ukraine zu vergleichen?
Hmmm... Weiß nicht so genau, ist ja schon etwa neun Jahre her.. Aber die Ukraine ist härter, es wird weniger gepfiffen. Die Schnelligkeit, denke ich, ist etwa gleich. Die ersten fünf oder sechs Mannschaften der Tabelle drüben sind sehr stark, das liegt auch am Finanziellen. Die untere Hälfte der Tabelle ist eher schwach. Daher ist der Konkurrenzkampf nicht so wie in Deutschland vorhanden. Hier kann jeder gegen jeden gewinnen.
Wie kommst Du mit Deinem neuen Team und dem Trainergespann zurecht?
Ich kenne viele schon, einige sogar bis zu fünf Jahre lang. Wir haben alle schon gegeneinander gespielt. In Deutschland gibt es nicht so viele Basketballer, man kennt sich halt und trifft sich zweimal im Jahr bei den Spielen. Mit dem Coach verstehe ich mich gut. Ich mag seine Art, das Training zu leiten.
Was erhoffst Du Dir für die kommende Saison bei den DEUTSCHE BANK SKYLINERS für Dich persönlich?
Schneller zu spielen und vielseitiger sein als im letzten Jahr: Ich will auch mal andere Stärken zeigen können, als in den vergangenen ein oder zwei Jahren.
Ihr werdet jetzt auch beim ULEB Cup in der Ukraine spielen. Freust Du Dich auf Deine Heimat?
Ja, auf jeden Fall! Es kommen auch viele Verwandte und Freunde, obwohl das ganze etwas weit außerhalb ist. Es ist wichtig, dass ich dort eine Menge Menschen sehe, auch alte Trainer und Spieler.
Und wenn Du gegen alte Freunde und Teamkollegen spielen musst, wie wird das für Dich sein?
Ich spiele immer mit 200 Prozent. Aber man hat eben alte Erinnerungen im Kopf und spielt mehr mit Begeisterung. Man spielt mit dem Herzen.
Deine Rückennummer ist die Nummer 13. Für viele eine Unglückszahl. Hat sie für Dich eine besondere Bedeutung?
Die 13 war jahrelang meine Nummer bei Ludwigsburg. Das war dort eine schöne Zeit, ich konnte mich gut entwickeln. Ich bin von einem Nachwuchsspieler zur Starting 5 gekommen. Die Nummer hat mich dabei begleitet. Und ich hoffe, sie bringt mir auch weiterhin Glück.
Du spielst bei den DEUTSCHE BANK SKYLINERS Forward und Center. Was sind auf den Positionen Deine Stärken und Schwächen?
(denkt kurz nach) Also Stärke: Ich kann größere Leute verteidigen, die mich nicht verteidigen können, durch meine Schnelligkeit, meine 3-Punkt Würfe und Hook-Shots. Auf der 4 bin ich größer als andere, das ist auch ein Vorteil. Eine Schwäche ist es, wenn andere 4er schneller sind. Also: Aufpassen!
Wie bist Du überhaupt zum Basketball gekommen?
(lacht und lehnt sich im Stuhl zurück) Das ist eine lange Geschichte. Ich war sehr (lacht wieder) fett und klein mit 13 / 14 Jahren. Ich habe Fußball gespielt. Torwart. Durch Zufall hat mich ein Basketballcoach zu seinem Training eingeladen. Nach dem ersten Training habe ich sofort verstanden, dass das der Sport ist, den ich mag. Ich hab viel abgenommen und bin gewachsen.
Zuletzt noch: Was möchtest Du in Deinem Leben noch erreichen?
Ein erfolgreiches Berufsleben nach dem Basketball. Eigentlich bin ich gelernter Industriekaufmann. Das Wichtigste ist, meine Familie auf die Beine zu stellen, wenigstens zwei Kinder zu haben. Dazu gehört auch ein Haus und ein Hund. Und vielleicht eine Katze für meine Frau (lacht). Weiter kann man das wohl noch nicht sagen, das weiß nur Gott...