Gordie, bevor wir uns um die sportlichen Themen kümmern, vorab die Frage: Wie war dein Sommer?
Der Sommer war gut. Ich konnte mich erholen und habe eine gute Zeit in Kanada verbracht. Ich fühle mich gut.
Im Sommer warst du bei der NBA Summer League um Spieler zu sichten. Kannst du uns davon Eindrücke schildern?
Ich war drei Tage in Orlando und drei Tage in Las Vegas. Ich habe gesehen, was ich sehen musste. Klaus [Perwas; Assistant Coach] ist länger in Las Vegas geblieben. Wir haben viele gute Spieler sehen können. Insgesamt war es gut, dass wir vor Ort waren.
Hattet ihr bestimmte Spieler im Visier?
Ja, ich hatte eine ganze Liste an Spielern. Die meisten haben aber mittlerweile bereits Verträge. Viele Spieler haben direkt nach der Summer League unterschrieben. Ende Juli, Anfang August war eine intensive Phase auf dem Spielermarkt. Viele NBA-Teams haben Spielern teilweise garantierte Verträge angeboten, damit sie in ihre Camps kommen. Wenn sie dann den Sprung in den Kader nicht schaffen, spielen sie aber trotzdem in der D-League für die Teams weiter. Die Veteranen-Camps in der NBA beginnen auch erst im Oktober. So haben recht viele Teams dieses Jahr agiert, so dass vermutlich auch viele Spieler in der D-League unterkommen werden. Der Spielermarkt war dieses Jahr ein wenig anders, als in der Vergangenheit. Alles lief ein wenig später ab.
Kannst du denn etwas zum Profil sagen, welches die noch zu verpflichtenden Spieler haben sollen?
Ich mag Spieler, die werfen können. Mit Sean Armand, Jacob Burtschi und Mikko Koivisto sind drei sehr gute Schützen nicht mehr im Team. Wenigstens einer der neuen Spieler sollte also ein guter Distanzschütze sein. Schützen in der Offensive zu haben ist sehr wichtig. Sie müssen gar nicht die ganze Zeit werfen, aber sie schaffen Freiräume, denn die Verteidigung muss sie bereits hinter der Dreierlinie aufnehmen. Diesen Raum können wir dann nutzen.
Für den Trainingsauftakt fehlen Johannes [Voigtmann; deutsche Nationalmannschaft] und Aaron [Doornekamp; kanadische Nationalmannschaft], dazu die noch zu verpflichtenden Spieler. Kannst du etwas über die Ausrichtung der ersten Trainingstage sagen? Worauf liegt der Fokus, wenn so viele Spieler fehlen?
Richtig, Jo und Aaron fehlen, aber auch Danilo ist mit seinem Rücken noch nicht bei 100% und hat bisher nur ohne Kontakt trainiert. Max Merz ist ebenfalls ein wenig angeschlagen und wird zwei bis vier Wochen pausieren müssen, genau wie Stefan Ilzhöfer [Schambein]. Wir haben noch drei Plätze für ausländische Spieler offen, aber wir wollen zunächst nur zwei davon besetzen. Im Moment fokussieren wir uns auf die individuelle Entwicklung und die allgemeine Fitness, wie Kraft und Ausdauer. Darauf liegt der Fokus in dieser Woche. Mit der nächsten Woche wollen wir dann ins Teamtraining einsteigen.
Wie ist denn dein erster Eindruck von den Jungs nach der Sommerpause?
Es ist eine gute Gruppe, mit Niklas [Kiel] und Garai [Zeeb] haben wir zwei junge Spieler neu dazu bekommen. Nach und nach kommen weitere Spieler der FRAPORT SKYLINERS Juniors zum Training dazu. So sammeln wir Coaches die ersten Eindrücke und bekommen ein Gefühl für die Gesamtsituation im Club.
Zehn Spieler aus der letzten Saison sind im Kader geblieben. Kannst du was zu den Vorteilen dieser Kontinuität sagen?
Es ist ein Vorteil, wenn man sein Team so zusammenhalten kann. Mit Danilo [Barthel], Konstantin [Klein] und Johannes [Voigtmann] haben wir einen guten Kern an jungen deutschen Spielern. Mit Quantez [Robertson], Mike [Morrison] und Aaron [Doornekamp] haben wir auch drei Ausländer weiterhin im Team. Dann gibt es noch den jüngeren Kern um Johannes [Richter], Max [Merz] und Stefan [Ilzhöfer] sowie Garai und Niklas, die noch mal jünger sind und zum ersten Mal richtig mit uns trainieren werden. Als Trainer hat man eine bestimmte Philosophie wie man spielen möchte im Kopf, aber man muss sie auch an die Spieler anpassen, die man zur Verfügung hat. Unser System passt sehr gut auf Danilo und Jo und ich denke, wenn wir noch zwei gute Guards holen können, werden wir ein sehr gutes Basketball-Team sein. Aber noch wissen wir selber noch nicht genau, wie wir am Ende der Saisonvorbereitung aussehen werden. Das hängt maßgeblich an den noch zu holenden Spielern. Natürlich würden wir gerne auf dem aufbauen, wie wir letzte Saison gespielt haben und uns dahingehend weiterentwickeln. Viele Dinge werden vermutlich gleich bleiben. Wir verfolgen immer noch unseren Dreijahres-Plan und wollten im ersten Jahr den jungen Spielern die Möglichkeit geben, viel zu spielen. Letztes Jahr wollten wir die Playoffs erreichen, was uns gelungen ist. Dieses Jahr wollen wir diesen Weg fortführen und darauf aufbauen. Über weitere Ziele möchte ich erst sprechen, wenn wir das Team zusammen haben. Wir haben mit Sean Armand und Justin Cobbs unsere beiden Topscorer der vergangenen Saison verloren, dazu auch zwei sehr gute Passspieler. Beide waren sehr gute Rookies und es könnte schwerer sein sie zu ersetzen, als viele denken.
´Auf letztem Jahr aufbauen´ ist ein gutes Stichwort. Wie wichtig ist die Teilnahme am FIBA Europe Cup dieses Jahr?
Es ist großartig wieder europäisch spielen zu können. Diese Spiele waren letzte Saison hervorragend für uns; gerade für unsere jungen Spieler. Es wird auch dieses Jahr wieder eine gute Erfahrung für uns werden. Wir sind letzte Saison weiter gekommen, als viele erwartet haben – sogar weiter, als ich es gedacht habe. Generell wissen wir jetzt ein wenig besser, was uns in so einem Turnier erwarten wird.
Wie ist dein generelles Gefühl für die Saisonvorbereitung?
Der September wird sehr wichtig für uns werden. Viele Teams der Liga haben schon früh im August das Training aufgenommen. Wir hingegen starten recht spät, da wir den Großteil des Teams ja schon aus letztem Jahr zusammen haben. Dazu hatten wir ein Mini-Camp nach der Saison. Es wird wieder eine lange Saison. Wir starten mit dem Individualtraining und wollen dann vier gute und intensive Wochen Training folgen lassen. Das ist genug Zeit.
Tickethinweise:
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