(Quelle: Sport1)
Die Telekom Baskets Bonn haben den Siegeszug des deutschen Meisters ALBA Berlin gestoppt und dem Titelverteidiger die erste Saisonniederlage beigebracht.
Nach dramatischem Spielverlauf und ständig wechselnder Führung gewann die "alte Hauptstadt" gegen die "neue Hauptstadt" mit 90:82 (45:50).
Damit haben die Berliner in der s.Oliver BBL zum ersten Mal nach 20 Partien das Parkett erstmals wieder als Verlierer verlassen.
Letzte Niederlage ebenfalls gegen Bonn
Der Meister aus Berlin strauchelte ohne seine Spielmacher DeJuan Collins (Bruch des Fersenbeins) und Hendrik Rödl (Wadenzerrung) zum Auftakt der "Woche der Wahrheit". Am Donnerstag müssen die Berliner im Euroleague-Spiel beim FC Barcelona antreten, das von ALBAs Ex-Coach Svetislav Pesic betreut wird.
Am nächsten Wochenende kommt Vize-Meister Köln an die Spree. Die letzte Niederlage in der Bundesliga hatte Alba am 3. April dieses Jahres ebenfalls in der Bonner Hardtberg-Arena kassiert, die am Sonntag mit 3500 Zuschauern aus allen Nähten platzte.
Braunschweig, Köln und Leverkusen die ärgsten Verfolger
Durch die Niederlage besitzt der Tabellenzweite Energie Braunschweig im Nachholspiel am kommenden Mittwoch gegen TBB Trier die große Chance, nach Punkten mit dem Champion aus Berlin gleichzuziehen.
In der Verfolgerrolle bleiben Vize-Meister RheinEnergie Cologne und die Frankfurt Skyliners. Die Hessen gewannen beim Mitteldeutschen BC 86:77 (40:36) und verbuchten ihren fünften Sieg in Folge. Die Kölner waren tags zuvor zu einem sicheren 90:79 (45:32)-Erfolg gegen DJK s'Oliver Würzburg gekommen.
"Kellerkinder" ohne Chance
Einen Rückschlag mussten dagegen die auf Rang sechs platzierten EWE Baskets Oldenburg hinnehmen, die bei Brandt Hagen mit 94:96 (44:45) unterlagen.
Für die beiden "Kellerkinder" gab es in den letzten Sonntagsspielen nichts zu holen. Der Tabellenvorletzte EnBW Ludwigsburg zog bei TSK uniVersa Bamberg mit 82:92 (50:46) den Kürzeren, und Schlusslicht Avitos Gießen verlor bei den Bayer Giants Leverkusen 73:92 (35:59).
Bonns Coach Krunic: "Zum Schluss endlich vernünftig verteidigt"
"In der ersten Halbzeit sind wir voll offensiv gewesen. Zum Glück haben wir im letzten Viertel endlich vernünftig verteidigt und so dass Spiel noch drehen können", freute sich Bonns Coach Predrac Krunic nach dem Krimi.
In der umkämpften Spitzenpartie überragte auf Seiten der Gastgeber 2,20-m-Riese Aleksandar Radojevic mit 17 Punkten und 13 Rebounds. Bei Bonn kamen zudem in Terrence Rencher, Brad Traina (beide 15), Alexander Nadjfeji (14) und Oluoma Nnamaka (10) vier weitere Bonner Akteure über die Zehnpunkte-Marke.
Comeback von Lütcke
Während sich die Hausherren von Beginn an als kompaktes Team präsentierten und dem Dauermeister der letzten sechs Jahre in der Defense schwer zu schaffen machten, enttäuschte Alba-Powerforward Quadre Lollis mit nur sechs Punkten und fehlte seiner Mannschaft durch frühe Foulbelastung.
Wegen der verletzten Guards hatte Alba-Coach Emir Mutapcic erstmals dem 18-jährigen Heiko Schaffartzik eine Chance gegeben, und Nationalspieler Jörg Lütcke kam nach seinem auskurierten Muselfaserrisss nach siebenwöchiger Pause zu seinem Comeback.
Berlins Coach Mutapcic duldet keine Ausreden
Mutapcic wollte die Ausfälle von Collins und Rödl nicht als Entschuldigung gelten lassen, sondern sah die Ursache für die Niederlage vor allem in der "emotionalen Spielweise" von Bonns Radojevic.
"Vor allem er hat uns aus dem Rhythmus gebracht und dafür gesorgt, dass sich das Spiel am Ende gedreht hat."
Die Berliner hatten in Stanojevic (20), Demirel (17), Oztürk (14) und Pesic (13.) ihre besten Spieler.