In diesem Jahr wird der Leiter der psychiatrischen Universitätsklinik Ulm vor dem Hessenderby gegen die LTi GIESSEN 46ers (10. April, ab 17 Uhr in der Fraport Arena, Karten über Tel. 069-928 876 19 oder direkt über diesen Link) erneut über aktuelle Erkenntnisse aus der Hirnforschung referieren – diesmal zum Thema „Mentale Stärke und Digitale Demenz“.
Dass man mit regelmäßiger Bewegung Herz und Kreislauf etwas Gutes tut, ist hinlänglich bekannt. Was hingegen nur die wenigsten wissen: Bewegung ist eminent wichtig für die Entwicklung des menschlichen Gehirns. So hängt die Bildung von neuen Nervenzellen, die einer ständigen Belastungsprobe ausgesetzt sind und mitunter absterben können, maßgeblich von der körperlichen Betätigung eines jeweiligen Menschen ab.
„Erst seit etwa zehn Jahren weiß man, dass Bewegung der wichtigste Stimulus dafür ist, dass in unseren Köpfen neue Nervenzellen nachwachsen.“ Diese Erkenntnis hatte der renommierte Hirnforscher Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer im April vergangenen Jahres seinem Vortrag „Geist in Bewegung“ voran gestellt. Bevor die FRAPORT SKYLINERS gegen Phoenix Hagen um Bundesliga-Punkte kämpften, lauschten knapp 1000 Zuschauer in der Fraport Arena dem rund 70-minütigen Vortrag des Leiters der psychiatrischen Universitätsklinik Ulm, der als Vorsitzender des Wissenschaftsbeirates des gemeinnützigen FRAPORT SKYLINERS e.V. fungiert.
Die Fans dürften ihr frühzeitiges Kommen nicht bereut haben, denn der Gastprofessor der renommierten Harvard University (USA) verstand es, ein eher trockenes Thema anschaulich aufzubereiten – und mit seiner unnachahmlichen Art das Publikum auf seine Seite zu ziehen. „Die müssen richtig rangenommen werden“, merkte Spitzer flapsig an, als es darum ging, wie Nervenzellen nutzbar gemacht und deren Absterben vorgebeugt werden könnte. Eminent wichtig dabei: Bewegung, Bewegung, Bewegung. Und vielleicht war dies auch der Grund, weshalb Spitzer während seines kurzweiligen Vortrags stets rastlos über das Parkett der Fraport Arena schlenderte.
Bewegung trage allerdings nicht nur dazu bei, dass Nervenzellen nachwachsen. So werde dadurch ebenso eingeübt, Emotionen zu regulieren. „Wenn sie wollen, dass ihre Kinder im Leben gut durchkommen, dann schaffen Sie Ihren Fernseher schnell ab“, so Spitzer. Es sei wichtig, dass man „Kinder nicht vermüllt mit zu viel Spielzeug“, betonte der Hirnforscher, der eine kritische Haltung gegenüber Spielkonsolen demonstrierte. So sei eine Stunde Gaming pro Tag „schon sehr viel“ und letztlich kontraproduktiv, weil diesbezüglich durch bisherige Studien ausnahmslos negativen Auswirkungen festgestellt werden konnten.
Was hingegen unabdingbar für die kindliche Entwicklung sei: Aktivitäten, bei denen die Heranwachsenden selbst gestaltend aktiv werden können – sprich: Musizieren, Theaterunterricht oder eben Sport. Die hiermit verbundenen Erlebnisse helfen Kindern und Jugendlichen letztlich dabei, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. „Deswegen ist es auch so wichtig, was bei den FRAPORT SKYLINERS passiert“, lobte Spitzer ausdrücklich das seit 2009 bestehende Projekt „Basketball macht Schule“. Kritik übte der Hirnforscher während seines Vortrags hingegen am gegenwärtigen deutschen Bildungssystem. So müsse aus seiner Sicht die Frage gestellt werden, weshalb hierzulande jeder 14. Jugendliche den Hauptschulabschluss nicht schaffe. „Das spricht nicht für unser Bildungssystem“, so Spitzer. „Wir haben gesunde Kinder und die Frage ist, was wir mit ihnen machen, dass jeder 14. den Hauptschulabschluss nicht schafft.“
Kartenhinweis:
Tickets für die Doppelveranstaltung (Vortrag & Heimspiel)
Vorteilspreis von nur 7 Euro für Dauerkarteninhaber (BBL 17- und Fanclubpackage)
Karten für die Doppelveranstaltung bestehend aus Vortrag und Hessenderby-Heimspiel gegen Giessen, sind auch erhältlich über Tel: 069-928 876 19 oder per Mail an ticket@skyliners.de