Wie wichtig Chris Williams für die FRAPORT SKYLINERS war, fasst ein Zitat von ihm aus dem Mai 2005 am besten zusammen: „Für mich ist die Saison erst perfekt, wenn wir wieder Meister geworden sind. Da können persönliche Statistiken noch so gut sein - wenn du nicht Champion wirst, überwiegt erst einmal die Enttäuschung. Genauso ist es mit der Wahl zum Spieler des Jahres. Das ist ein Popularitätswettbewerb und für mich momentan zweitrangig.“ Ein Jahr nach der Meisterschaft wollte Williams mehr. Nicht für sich, sondern für das Team. Es klappte nicht. 2005, bei der Neuauflage der Finalserie, hatte Bamberg das bessere Ende für sich. Ein Jahr zuvor war das anders. In allen drei Playoff-Runden ging es gegen Köln, Bonn und Bamberg für die FRAPORT SKYLINERS ins fünfte Spiel. Chris Williams ging voran und verzauberte mit Tyrone Ellis und Pascal Roller die Zuschauer in der Fraport Arena. So sehr, dass sich der Spitzname des „Bermuda-Dreieicks“ für das Trio schnell verbreitete. Im entscheidenden Finalspiel sicherte sich Williams den letzten Rebound und verwandelte seine beiden Freiwürfe zum 84:78. Die Meisterschaft war perfekt!
Genau das war es, was die Spielweise des Mannes aus Alabama ausmachte. Mit seinem filigranen und eleganten Basketball punktete Williams nicht nur zahlreich, sondern er war auch der Mann für die Rebounds. Dank seiner Athletik gehörte ihm die Zone. Auch wenn es 2005 nicht zur erneuten Meisterschaft reichte, so gehörten dem Forward dennoch die Auszeichnungen als MVP der Hauptrunde sowie der Finalserie – der Titel mit der Mannschaft wäre ihm wohl dennoch deutlich lieber gewesen. Sein Einstand in Frankfurt war dabei gar nicht mal so überzeugend. Im Oktober 2003 landete Williams am Main. In den ersten Testspielen legte er bescheidene Werte auf. Kritiker fanden Williams zu klein, zu langsam und nicht robust genug. Aus Skepsis wurde Begeisterung. Seine Leistungen wurden auch durch seine Statistiken unterstrichen: In der ersten Saison waren es 15.1 Punkte, 7.2 Rebounds, 2.6 Assists, 1.7 Steals und 2.5 Blocks. In der Folgesaison wurde es noch besser: 19.2 Punkte, 9.8 Rebounds, 3.9 Assists, 2.3 Steals und 3.1 Blocks. Im ULEB Cup und in der Euroleague begeisterte Chris Williams nicht minder.
Es war fast schon zu erwarten, dass Gordon Herbert da einen ganz großen Basketballer nach Frankfurt geholt hatte. Schon an der Universtiy of Virginia brillierte der Forward. An seinem College brach Williams viele Rekorde, ist noch immer achtbester Scorer aller Zeiten und war der Freshman mit den meisten Punkten für sein Team. Anschließend ging es für Chris Williams zu den Sydney Kings. Down Under zeigte Williams den absoluten Rookie-Wahnsinn mit durchschnittlich mehr als 23 Punkten und über zwölf Rebounds pro Spiel. Kein Wunder, dass Gordon Herbert diesen Mann unbedingt in seinem Team haben wollte. Frankfurts Basketball-Fans danken es dem Headcoach noch heute.
Nach seinen zwei Spielzeiten am Main zog es Chris Williams 2005 weiter. Er spielte später vor allem in Asien. Mit Mobis Phoebus holte der Flügelspieler 2007 die Meisterschaft in Südkorea, ehe Williams für Turk Telekom Ankara in der türkischen Liga auflief. In den Folgejahren hielt Chris Williams in China, Iran und erneut in Korea den Basketball in den Händen. 2013 beendete er seine Karriere. Egal, wo Chris Williams auf dem Parkett stand – er begeisterte als Basketballer und als Mensch.
"Ich bin geschockt und fassungslos! Der Tod von Chris hat mir wieder vor Augen geführt, wie kurz das Leben sein kann. Er war ein unglaublicher junger Mann. Ein großartiger Teamkamerad, sehr freundlich und sympathisch. Er ist mit jedem gut klar gekommen. Darüber hinaus war er auch ein sensationeller Basketballer", erklärt Trainer Gordon Herbert schwermütig.
Die FRAPORT SKYLINERS sind in Gedanken bei der Familie und den Freunden von Chris Williams!
Die Basketball-Familie trauert um Chris Williams
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