Meike, wie bist du zum FRAPORT SKYLINERS Dance Team gekommen?
Ich tanze, seit ich drei Jahre alt bin Ballett und klassischen Tanz. Nach meinem Umzug aus dem Allgäu nach Frankfurt habe ich ein Jahr Pause gemacht und wollte dann wieder anfangen. Ich habe einfach mal gegoogelt, wo und wie man in Frankfurt tanzen kann. Dabei bin ich auf das Casting aufmerksam geworden. Das war damals bei der Zehn-Jahres-Feier in einem Beachclub - daher auch öffentlich und noch mal besonders spannend. Als die neuen Team-Mitglieder aufgerufen worden sind, wurde es immer aufregender – denn ich war die letzte, die es geschafft hat. Puh.
Für alle, die sich jetzt überlegen mitzumachen. Wie läuft denn so ein Casting im Detail ab?
Wie ein Basketball-Spiel in der Crunch-Time. Hochspannend! Wir treffen uns morgens und alle sind nervös. Denn es ist egal, ob man vorher schon im Team war, man muss sich ja neu qualifizieren und ist daher immer nervös. Man schaut sich alle neuen Gesichter an, lernt sich kennen. Eine Stunde Warm-Up - allein das kann schon sehr anstrengend sein, vor allem da wir das Glück haben und das Casting irgendwie immer am heißesten Tag des Jahres haben (lacht). Dann werden das Lied und die dazugehörige Choreographie präsentiert. Wir lernen es ungefähr eine Stunde, danach hat jeder noch mal für sich die Gelegenheit, die Bewegungen durchzugehen, Fragen zu stellen und zu üben. Und dann kommt es auch schon zum Tanzen vor der Jury. Immer in Vierer- oder Fünfergruppen. Nach dem Vortanzen erhält die Teilnehmerin direkt das Feedback, ob man es in das Team geschafft hat oder eben leider nicht.
Klingt nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch geistig. Bekommt man es denn hin, so einen Tanz in einer Stunde zu lernen?
Ja, das kriegt man hin. Man kann ja jederzeit Fragen stellen oder sich Hilfe holen. Ähnlich ist es auch bei den Trainingseinheiten in der Saison. Es ist auch gar nicht so schlimm, wenn die Schrittfolge nicht zu 100% stimmt. Es geht beim Casting vor allem um das allgemeine Tanzgefühl, das Auftreten und die Ausstrahlung. Einen Schrittfehler kann man immer irgendwie weglächeln. Das passiert mir auch mal bei einem Auftritt in der Fraport Arena. Wenn man da aber souverän bleibt, dann fällt es gar nicht so sehr ins Gewicht.
Hast du vielleicht den ein oder anderen Tipp gegen das Lampenfieber sowohl beim Casting, aber auch vor den Auftritten vor 5000 Fans in der Fraport Arena?
Das Wichtigste ist, dass man Spaß am Tanzen hat und mit Herzblut dabei ist. Wir stehen ja für uns selber ein, aber auch für das Basketball-Team und den Club. Der beste Tipp ist daher ganz einfach: Trau dich mitzumachen und gib‘ dein Bestes. Das hilft immer. Ich bin auch immer nervös vor den Heimspielen oder Auftritten. Wenn das mal nicht so sein sollte, dann ist der Zeitpunkt gekommen, aufzuhören. Denn dann ist es für einen selbst irgendwie normal und nichts Besonderes mehr. Und das was wir da immer machen, ist auf keinen Fall normal (lacht). Ich muss immer laufen, bevor es richtig los geht. Ich drehe dann in unserer Kabine meine Runden oder gehe auch noch mal vor die Arena. Ich will da noch mal zu mir kommen, gehe alle Schritte noch mal durch und bereite mich so auf unsere Auftritte vor. Außerdem haben wir da noch unser gemeinsames Ritual. Wir kommen als Team immer so 1,5 Stunden vor Spielbeginn zusammen, gehen gemeinsam alles noch mal durch, sprechen über die Formationen und Tänze. Man geht also nie unvorbereitet in so ein Spiel. Außerdem kommen wir bevor es auf das Feld geht im Gang der Arena nochmal zusammen, bilden einen Kreis und unsere Trainerin hat dann motivierende Worte für uns. Hier kommt dann auch tatsächlich Tez immer noch dazu, um uns ebenfalls zu motivieren.
Und wie laufen die normalen Trainingseinheiten ab?
Recht ähnlich. Wir trainieren zweimal die Woche. Normalerweise beginnen wir mit einer Besprechung über die Dinge, die so anstehen oder geschehen sind: Wir klären unsere Auftritte und Termine ab, denn wir sind ja nicht nur bei den Heimspielen, sondern auch auf vielen anderen Veranstaltungen. Dann kommt das Warm-Up. Gerade zu Beginn der Saison kann es schon mal sehr intensiv werden, da wir ja bis zu 50 Choreographien lernen. Dazu gehören nicht nur die Tänze in den Auszeiten, sondern auch die Bewegungen während des Spiels an der Seitenlinie. Das soll ja alles gut aussehen und abgestimmt sein. Montags gehen wir normalerweise immer noch mal die Tänze durch, bis jeder sie wirklich drauf hat. Donnerstags machen wir dann die Stellproben – wo muss ich hin, was mache ich wann.
Was macht euch als Dance Team aus?
Wir haben alle an der gleichen Sache riesig Spaß: dem Tanzen. Das verbindet uns. Dazu kann sich auch die Freude am Basketball entwickeln. Wenn man dann schon so viele Gemeinsamkeiten hat, schließen sich auch schnell Freundschaften. Ich würde sogar eher sagen, dass wir wie eine kleine Familie sind. Denn immerhin trainieren wir zweimal die Woche, haben die Auftritte bei den Heimspielen oder bei anderen Veranstaltungen. Man sieht sich also häufig und lernt einander kennen. Da bekommt man auch ganz schnell ein Gefühl dafür, wenn mal jemand nicht so gut drauf ist und kann sie dann gut aufbauen und wieder hochziehen. Wir sind füreinander da.
Und wie lautet dein letzter Aufruf an alle Interessierten?
Alle Tanzbegeisterten sollen einfach mal vorbei kommen. Ganz egal, was sie vorher getanzt haben. Ich selber habe eine Ballettausbildung, tanze jetzt aber mit Leidenschaft Hip-Hop. Es soll sich einfach jeder trauen und mitmachen.