Viele Erkenntnisse bei deutlicher Testspielniederlage im Benefizspiel gegen Bonn
Stimmen zum Spiel
Geert Hammink (Headcoach, FRAPORT SKYLINERS): „Ich kann aus diesem Spiel viel mitnehmen. Wenn wir mit knapp 30 Punkten verlieren, ist klar, dass viel zu lernen ist. Wir haben heute nicht das gemacht, was wir machen sollen. Vor allem im Bereich des defensiven Rebounds und dem schnellen Umschalten von Angriff auf Verteidigung. Das ist natürlich enttäuschend. Aber man hat auch gesehen, dass immer, wenn wir physisch waren und unsere Plays durchgezogen haben, dann haben wir auch gute Würfe erspielt. Aber unsere Ganzfeldverteidigung und das Rebounding waren nicht auf dem Bonner Level heute und dann wird eben schwer.“
Schon am morgigen Sonntag, den 11. September, geht es für die FRAPORT SKYLINERS mit dem Testspiel in Gießen weiter. Sprungball ist um 17 Uhr. Am kommenden Freitag geht es dann gegen das österreichische Team aus Wels weiter. Das Spiel ist nicht-öffentlich, ein Livestream ist aber angedacht.
Da es bei diesem Testspiel vor allem um das Testen ging, wird auf die exakten Punktestände, Spielverläufe oder Minuten nicht eingegangen. Vielmehr soll es um Eindrücke und Auffälligkeiten des Frankfurter Spiels gehen.
>> Die vollständige Statistik kann hier eingesehen werden <<
Einblicke ins erste Viertel
Das kann man mal Selbstvertrauen nennen. Gegen Bonns Karsten Tadda, einem der besten Verteidiger der Liga, nimmt Laurynas den ersten Dreier und versenkt ihn butterweich.
Wir bleiben unserem Stil aus dem ersten Testspiel treu und versuchen, wann immer irgendwie möglich, das Tempo extrem hoch zu halten. Der Ball muss nach vorne, egal von wem, egal wie. Das lässt sich erst mal schön anschauen und sorgt immer wieder für einfache Punkte.
Eine Sache, die noch nicht stimmt, sind die Ballverluste im ersten Viertel. Davon gibt es eindeutig zu viele. Und die nutzen die Bonner auch immer umgehend, um selber das Tempo hochzuschrauben.
Auch in der Halbfeldverteidigung stimmt noch nicht alles, was Headcoach Geert aber im Vorfeld der Partie schon angekündigt hatte: Der Fokus im Training liegt derzeit noch verstärkt auf der Offensive. Und so gibt es immer wieder mal kleine Unstimmigkeiten, welche von den ambitionierten Bonnern mit viel Zug zum Korb genutzt werden.
Das zweite Viertel zeigt Probleme und Potenziale
Da steht die Halle und die Zeit mal kurz still! Joshua kriegt den Ball auf dem Flügel, sprintet am Verteidiger vorbei und steigt hoch. Verwundert reibt sich der geneigte Beobachter die Augen: „Was hat er vor?“. Na einen furiosen Slamdunk-Versuch hat er vor. Leider setzt er ihn hinten auf den Ring. Aber der Moment genügt, um das spektakuläre Potenzial unseres Neuzugangs für alle Anwesenden super deutlich zu machen. Dass er kurz darauf den Dreier trifft, bestätigt diesen Eindruck noch mal.
Weiterhin aber noch nicht auf voller Leistungsfähigkeit ist unsere Verteidigung, die von den pfeilschnellen Bonnern ein ums andere Mal ausgewirbelt wird. Auch in Sachen Rebounding fällt auf, dass die Gäste ihre physischen Vorteile gezielt in Szene setzen, um sich Abpraller zu sichern.
Dafür fährt unsere Dreierquote hoch, denn sowohl Joshua als auch Jordan treffen ihre beiden Versuche in kurzer Abfolge. Auch die anderen Youngsters, die von Headcoach Geert gerne ins kalte Wasser der Action auf dem Parkett geworfen werden, schlagen sich wacker und spielen mutig auf.
Was im dritten Viertel ins Auge fällt
Da wäre zunächst mal der offensichtliche Versuch, gegen den Bonner Druck die eigenen Systeme und Laufwege umzusetzen. Ein offener Dreier von Einaras und einer von Nolan deuten an, dass die Grundzüge bereits gut verinnerlicht wurden. Dass dennoch ab und an nicht alles perfekt durchläuft, ist bei einem Testspiel absolut verkraftbar.
Defensiv indes zeigt sich immer wieder, an welchen Stellschrauben noch gearbeitet werden darf. Vor allem das Versperren des Weges in Richtung Korb darf in den nächsten Trainingseinheiten vermehrt in den Fokus rücken. Andererseits hatten letzte Saison auch 16 andere Teams Probleme, Wirbelwind TJ Shorts zu verteidigen.
Schauen wir mal in Richtung Headcoach Geert. Bei dem steigt nämlich im Verlauf des Viertels die Intensität, da er mit den defensiven Zuweisungen nicht zufrieden ist und Bonn in diesem Abschnitt etwas davonzieht. Immer wieder gibt er lautstark Anweisungen, erklärt und bereinigt falsche Positionen oder gibt auch einfach mal ganz konkrete Anweisungen.
Schlauer aus dem vierten Viertel
Sprechen wir mal das Offensichtliche an: Die Rebounds gehören den Gästen. Da merkt man das Fehlen von Matt Haarms´ 221 Zentimetern ganz deutlich, wobei auch das Kollektiv heute nicht aggressiv beim Ausboxen arbeitet. Bonn nutzt diesen Umstand nun immer wieder aus, um selber das schnelle Spiel zu forcieren und den Punktestand nach oben zu treiben.
Headcoach Geert verteilt die Minutenlast im Spiel insgesamt auf viele Schultern. So gibt es auch immer wieder Konstellationen auf dem Parkett, die man nicht anders als: jung, deutsch, unerfahren bezeichnen kann, was die Jungs aber durch viel Einsatz zu kompensieren suchen. Sinnbildlich der Sprint über das gesamte Feld von Lorenz, um einen weggeschlagenen Ball irgendwie noch in die Finger zu kriegen.
Auch wenn das Spiel zum Ende der Partie bereits deutlich entschieden ist, halten beide Teams das Tempo ordentlich hoch und laufen weiterhin mit viel Elan ihre Systeme und Laufwege durch. Und so gibt es am Ende der Partie auch für beide Teams Applaus von den Rängen, viele High-Fives und da auch einige Bonner vor Ort sind, viele Gespräche mit den Spielern. Ein schöner Abschluss für das traditionelle Benefizspiel der FRAPORT SKYLINERS.
Die weiteren Termine der Saisonvorbereitung
- 11. September @ Gießen
- 16. September vs. Flyers Wels (BCM)
- 17. September @ Göttingen (Sparkassen Arena, öffentlich)
- 25. September @ Braunschweig