(Dienstag, 26. Februar 2008 von Tin-Kwai Man)
Gegen den Deutschen Meister Bamberg mit 16 Punkten geführt und doch noch verloren. Das kann einem auf den Magen schlagen, was bei Dominik Bahiense de Mello direkt nach dem Spiel gut ersichtlich war – sein Teller war nicht so gut gefüllt wie sonst. Dabei waren die Spieler vorher so zuversichtlich: „Die Mannschaft hat eine tolle Entwicklung durchgemacht, in den letzten Wochen haben wir unseren Rhythmus gefunden. Genau das haben wir auch in der ersten Halbzeit gezeigt und sehr gut gespielt.“
Jetzt das große "Aber". „In der zweiten Halbzeit hat Bamberg mit der gleichen Intensität gespielt und in der Verteidigung den Druck erhöht – und dadurch nur noch 20 Punkte zugelassen. Wir haben nur noch Würfe von außen genommen, statt weiter in die Zone zu ziehen, das war ein Fehler“, analysiert Dominik hinterher. Denn nicht alle Mitspieler hatten eine perfekte Dreierquote wie Dominik, der aber nur einen Wurf nehmen konnte. Er trauert weiter dem Sieg hinterher: „Pech, dass Pascal den letzten Korbleger vergeben hat, aber das kann jedem passieren. Den Sack hätten wir vorher schon zumachen müssen.“
Alex King konnte leider nicht lange sprechen und hat sich gleich entschuldigt: „Meine Eltern sind aus München gekommen, da möchte ich die Zeit lieber mit ihnen verbringen.“ Das ist verständlich und so stammt auch der nächste Kommentar wieder von Dominik: „Meine persönliche Spielzeit ist nach unten gegangen, ich habe jetzt immer nur ein paar Minuten Zeit, zu zeigen, was ich kann. Das liegt daran, dass nach den Verletzungen unsere Bank wieder tiefer besetzt ist, Koko Archibong und Jimmy McKinney sind ja sehr gute Spieler.“
Er klärt uns weiter auf: „Die Doppelbelastung Sport und Studium ist daran aber nicht schuld. Ich fühle mich wohl damit und bin nicht mehr zu verbissen. Früher war ich eine Woche nach einer Niederlage immer noch schlecht drauf, durch das Studium habe ich diese Extrema verloren, bin lockerer geworden. Es wirkt sich also sogar positiv auf den Basketball aus.“
Alle Klausuren sind geschrieben. Die Ergebnisse gibt es aber erst in einem Monat. Da hat Dominik nicht viel zu erzählen, es ist also Zeit, jemand anderes einmal zu Wort kommen zu lassen. Was sagt seine Kommilitonin Julia Schlüter über ihn? „Dominik kenne ich aus der Uni, die ich donnerstags und freitags besuche. Wir beide sitzen meist etwas weiter hinten, denn die vorderen Plätze sind komischerweise immer belegt, wenn man ein paar Minütchen später ankommt. Aber hinten hat man zumindest die Möglichkeit, mit den Kommilitonen zu quatschen und zu lachen. Das kann man mit Dominik auch wirklich prima machen. Er hat immer eine Geschichte auf Lager und lacht auch gerne. Er versteht sich mit jedem aus unserem Kurs gut und sucht in den Pausen immer offen das Gespräch.“
Sie vertraut uns auch noch ein kleines Geheimnis an: „Ganz der Sportler isst er auch immer irgendetwas, und wir haben uns schon intensiv über die leckersten Süßigkeiten unterhalten, wobei jeder so seine eigenen Marotten hat.“ Das muss uns Dominik genauer erklären: „Normalerweise esse ich viele Süßigkeiten, danach kann ich mich besser konzentrieren. Das ist eine große Schwäche von mir. Davon profitieren aber auch andere, denn manchmal mache ich den Automaten leer und verteile die Schokolade und Süßigkeiten an meine Kommilitonen.“
Zum Schluss verteilt Julia noch ein großes Lob: „Obwohl er keine Ausbildung im Bankwesen gemacht hat, ist er ziemlich fit, man kann gut mit ihm über wirtschaftlichen Themen diskutieren. So wie ich Dominik kennen gelernt habe, ist er ein echt sympathischer Mensch, der offen und freundlich zu jedem ist und mit dem man viel Spaß haben kann.“ Genau so kennen wir ihn auch!