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"Jetzt braucht mich ALBA. Und ich will"

(Quelle: Sport1)

Im Sport1-Interview hatte ALBA-Manager Carsten Kerner versprochen: "Es ist nur noch ein Frage der Zeit, bis wir das Kapitel abgeschlossen haben."

Das Kapitel, das Problem. Es liegt unter den Körben, hat die Branche ausgemacht: Der Deutsche Meister braucht nach der schweren Handverletzung des gerade halbwegs in Tritt gekommenen Jiri Zidek dringend einen Center. "Ersatzmann" Teoman Öztürk ist alleine überfordert.

Nicht, dass dies ALBAs einzige Sorge wäre: die allgegenwärtigen Verletzungen, drei der letzten vier s.Oliver-BBL-Spiele verloren, darunter das Prestigeduell gegen Köln, in der Euroleague ist der Verbleib über die Vorrunde hinaus zweifelhaft.

Das Center- ist das Kardinalsproblem

Das Team muss sich von manchen Seiten mangelnde Einstellung vorwerfen lassen und im Blätterwald rauschen zart die ersten Gedankenspiele, dem kumpelhaften Trainer Emir Mutapcic fehle es an der notwendigen Härte.

Hätten sie endlich den Center, "der eine Macht unter dem Korb darstellt, denn ein anderer hilft uns nicht" (Kerner), so würden eine Menge der anderen Probleme gleich mit gelöst, so die Lesart nicht nur in Berlin.

Nun hatten sie bis zur Sommerpause ja einen, einen richtig guten noch dazu. Doch Dejan Koturovic hatte seine eigenen Vorstellungen davon, wie er sich von seinen Operationen zu erholen gedenkt. Diese Ideen sahen allerdings arg nach Dauerurlaub aus, und weil er obendrein den ALBA-Verantwortlichen seine Pläne verschwieg, war die Suspendierung die logische Folge.

Alba ist die erste Option für Koturovic

Nun wäre es sehr verlockend, den vereinslosen Center zurück zu holen. Schon vor zwei Wochen schloss das die ALBA-Führung nicht aus, mittlerweile fordert ein Teil der Fans mit Nachdruck die Verpflichtung. Vor allem aber will Koturovic.

Der Berliner Morgenpost sagte der Jugoslawe: "ALBA braucht mich. Und ich will spielen. Ich warte auf die Entscheidung. Mein Agent wollte mich schon anderen Vereinen anbieten, aber ich will nicht über Plan B reden."

So einfach ist das aber nicht mit der Problemlösung. Denn im schlimmsten Fall könnte das Gegenteil eintreten: Noch mehr Sorgen. "Wir hatten uns finanziell so schön gerade hochgerappelt", zitiert die Morgenpost ALBA-Präsident Dieter Hauert. Dann musste in Jiri Zidek investiert werden.

Tatenlosigkeit wäre die schlechteste Lösung

Und Kotorovic habe in Bezug auf die Finanzen klargemacht, er sei schon genug bestraft, wolle also keine Abstriche machen. Als sei dass alles nicht schon genug schlimm, droht offenbar auch noch Zwist innerhalb der Führung.

Denn während sich Mutapcic in der Morgenpost mit den Worten zitieren lässt: "Meine Aufgabe ist, es der Mannschaft zu helfen." Und die drohende Alternative, auf dem (außer Koturovic) mehr als mageren Markt sei momöglich niemand brauchbares zu finden, also wird auch keiner verpflichtet, sei laut Mutapcic die "schlechteste Möglichkeit."

Das kann ja wohl nur heißen, es wäre besser, den Davongejaten mit offenen Armen wieder aufzunehmen. Trotz der Eskapaden. Dazu scheint Hauert aber nicht bereit. In der Tageszeitung sagte er: "Da steht die Moral gegen eine vielleicht sportlich schlecht verlaufende Saison."

Streit brauchen die Albatrosse im Moment so dringend wie Bayern München einen neuen Torhüter. Die Probleme werden nicht weniger.