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"Das soll mein Jahr werden" - Malick Badiane im Interview des Monats

<img src="/fileadmin/meldungsarchiv/Bilder/neu/bild_20badiane_20schwelgt_20in_20Erinneurngen_20250x197.jpg" width="250" height="218" border="0" alt="Badiane schwelgt in Erinnerungen über Afrika
- über ihm hängt Reggae-Legende Bob Marley." align="LEFT" valign="TOP"/> Du hast eine sehr große Fami- lie, zehn Brüder und acht Schwestern. Habt ihr alle zusammen gewohnt? Wie muss man sich das genau vorstellen?

Zur Illustration holt Malick ein Fotoalbum aus dem Schrank. Seine wichtigsten Momente der letzten Jahre - vom Straßen- basketball im Senegal, über den Draft Tag der NBA bis zur Deutschen Meisterschaft - sind dort abgelegt. Beim Blättern im Album strahlen seine Augen.

Wir haben ein großes Haus in Thies mit 15 Schlafzimmern. Da war genug Platz. Es war toll, mit so vielen Geschwistern aufzuwachsen. Bei uns war immer etwas los. Es wurde viel geredet und gelacht.

Wer war der Boss in der Familie?

Ganz klar mein Vater. In Afrika genießt der Mann den meisten Respekt. Wenn man irgendwo eingeladen ist und das Essen war sehr gut bedankt man sich beim Hausherrn - auch wenn seine Frau das Essen zubereitet hat. Der Mann verdient das Geld und trägt die Verantwortung für die Familie.

Sind alle in deiner Familie so groß gewachsen?

Ich bin der Längste. Danach kommt mein Bruder Magueye, der auch über zwei Meter ist. Das haben wir wohl von unserer Mutter geerbt. Sie ist 1.92 m. Unser Vater ist nur 1.85 m groß.

Dein Vater besitzt drei Supermärkte in Thies. Du bist also relativ wohlha- bend aufgewachsen. Hattest du Freunde, denen es nicht so gut ging? Hast du Neid erlebt?

Nein, nie. Wir Kinder haben immer alle zusammen gespielt. Ob arm oder reich spielte da keine Rolle. Außerdem hat meine Familie versucht, anderen zu hel- fen. Das ist heute noch so. Ich habe meinem ehemaligen Basketball-Team neue Trikots gekauft und spende regelmäßig für meine Landsleute, denen es nicht so gut geht. Zum Beispiel helfe ich einmal im Jahr ein großes Basket- ballturnier für Kinder in Thies auszurichten.

Weißt du noch, wann und wo du deinen ersten Korb geworfen hast?

Das war am 19. Juni 1998. Ich weiß das so genau, weil unser Klub, US Rail, mir meine alten Statistiken geschenkt hat.

Du hast früh mit der Schule aufgehört, um dich ganz um den Sport zu küm- mern. Möchtest du später einmal deine Ausbildung fortsetzen?

Das würde ich gerne. Nach meiner Karriere möchte ich nach Afrika zurück ge- hen und noch einmal etwas völlig Neues lernen.

Zum 3. Teil des Interviews