(Quelle: Sport1)
Plötzlich ist wieder alles beim Alten. Nach einer durchwachsenen Saison in der s.Oliver BBL haben die Berliner "Albatrosse" ihre Beute wieder fest im Visier. Denn in Spiel drei der Finalserie gegen RheinEnergy Cologne kann sich ALBA Berlin am Samstag (ab 14 Uhr live in DSF) die sechste Deutsche Meisterschaft in Folge sichern.
Noch ist der große Coup allerdings nicht vollbracht. "Es wird eine Schlacht werden", sagte ALBA-Center Jiri Zidek im Gespräch mit Sport1 voraus. Dabei hatte gerade Zidek in Spiel zwei gehörig dazu beigetragen, dass die Hauptstädter in der Best-of-Five-Serie vorentscheidend mit 2:0 in Führung gehen konnten.
Warum also die Zurückhaltung des gebürtigen Tschechen? "Köln hat im letzten Spiel gezeigt, dass sie sich unter Druck ihre Leistung weiter steigern können", meinte Zidek. "Das erwarte ich auch für Spiel drei. Die Kölner sind nicht nur ein gutes, sondern ein hervorragendes Team."
Knackpunkt Sasa Obradovic?
Allerdings wird immer mehr deutlich, wie sehr RheinEnergy Sasa Obradovic (Handbruch) fehlt. Mit seinem clever-souveränen Aufbauspiel hatte er die Domstädter in der Vorrunde zum drittbesten Team der Liga gemacht und ihnen in den Playoff Siege über Gießen und Bonn beschert.
Zwar stemmte sich der "Kölner Rest" mit einer ausgeglichenen Teamleistung (fünf Spieler punkteten zweistellig) gegen die drohende Niederlage. Doch gegen einen wie besessen aufspielenden Marko Pesic und "Feuerwehrmann" Jiri Zidek, der mit 17 Punkten für den foulbelasteten Center Dejan Koturovic in Bresche sprang, war ohne "General Obradovic" am Ende gegen die Berliner doch kein Kraut gewachsen.
ALBA wie ein heißes Messer durch ein Stück Butter
"So stark habe ich Marko noch nie gesehen. Er war der Grund, dass wir verloren haben", zollte Kölns Coach Svetislav Pesic seinem Sohn nach Spiel zwei Respekt. Zugleich steht der Welt- und Europameister-Coach jetzt gehörig unter Druck.
Spiel zwei nannte er "eines der besten Spiele, dass ich je gesehen habe". Dennoch bedarf es einer weiteren Leistungssteigerung seines Teams, wollen die Kölner nicht zusehen, wie ALBA wie ein heißes Messer durch ein Stück laue Butter durch die Playoffs und letztlich auch die Finalserie zum Titel 2002 geht.
"Wollen so schnell wie möglich Meister werden"
Eventuelle Hoffnungen, dass sich Berlin in Spiel drei nicht sonderlich ins Zeug legen wird, um die Meisterschaft erst in Spiel vier auf heimischem Parkett feiern zu können, brauchen in Köln gar nicht erst aufkommen.
"Taktische Spielchen können wir uns gegen Köln nicht leisten, um auf eine Meisterfeier im vierten Spiel in Berlin zu spekulieren", meinte ALBA-Flügelspieler Jörg Lütcke. Und Teamkapitän Henrik Rödl machte deutlich klar: "Wir wollen Meister werden - so schnell wie möglich und egal wo."
Basketball-Deutschland blickt auf Köln
Dafür nimmt Vereinspräsident Dieter Hauert sogar finanzielle Verluste in Kauf. Für Hauert kommt eine Niederlage in Köln "überhaupt nicht in Frage". "Da verzichte ich lieber auf die 200.000 Mark (die ein viertes Spiel einbringen würde, Anm. d. Red.). Am Ende geht die Meisterschaft noch schief."
Alle Augen der deutschen Basketball-Welt werden am Samstagnachmittag also auf die Stadt Köln blicken. Zu Recht, meint Jiri Zidek. "Es ist schließlich das wichtigste Spiel der Saison."