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Finaltagebuch Tag... gute Frage... welcher Tag ist heute eigentlich?

Unser Mann im Teamhotel, Marcel Friederich, bringt jeden Tag frische Einblicke und Hintergründe in die Abläufe und Geschehnisse rund um das Team während des Finalturniers in München. Vor lauter Interviews und Essenszeiten vergisst man schon mal, welcher Tag eigentlich ist. Aber egal, hauptsache gewonnen und die Sonne scheint!

Freitag, 12. Juni 2020
7.40 Uhr


Gestern Nacht bis 1 Uhr noch gepostet und geschrieben, danach sechseinhalb Stunden geschlafen. Turnier-Höchststand. Dringend benötigt.

8.30 Uhr

Nicht verpflichtendes, optionales Frühstück. Vier, fünf Jungs sitzen in unserer Ecke. Viele schlafen ein ganz klein wenig aus.

8.35 Uhr


Assistant Coach Klaus sitzt am Tisch, frühstückt eine Banane mit Nutella. Ob er vorher noch was anderes hatte? Weiß ich nicht. In jedem Fall hatte er nicht so viel Schlaf wie ich, musste gestern Nacht noch die Videoanalyse für Bamberg vorbereiten. Wann er ins Bett kam? Gegen 3 Uhr, berichtet Klaus. Und isst den letzten Happen seiner Banane auf.

8.45 Uhr

Müssen zum Corona-Test. Das erste Mal während des Turniers, so wie angekündigt. Der Raum, in dem der Rachen-Abstrich durchgeführt wird, befindet sich direkt neben dem Interview-Raum. Als Klaus mit seinem Test durch ist, an mir vorbeiläuft, meine ich zu ihm: „Schau, hier finden die Interviews statt. Damit du den Weg weißt, wenn‘s noch mal notwendig werden sollte.“ Klaus grinst: „Diesen Bereich des Hotels werde ich nie wieder betreten.“

11.00 U
hr


Video-Interview mit Matt McQuaid in meinem Zimmer. Treibe schnell noch zwei Wasserflaschen auf, um meinen Handy-Stabilisator zu fixieren. Die Flaschen, die ich die Vortage genutzt hatte, sind leergetrunken. Und sind nun zu leicht, um den Stabilisator zu fixieren.

11.55 Uhr

Warte mit Marco vor dem Interview-Raum. Jenem Raum, den Klaus niemals betreten will. Gleich ist er beim BBL-Mediengespräch auf Sendung.

11.56 Uhr

Quatsche mit Marco ausnahmsweise nicht über Fußball.

11.57 Uhr

Quatsche mit Marco über seine Rolle im Team. Während der Saison oft kaum eingesetzt, jetzt im Schnitt mit 16 Minuten pro Partie. Finde ich eindrucksvoll, wie selbstverständlich er seine Leistung abliefert. Wie klaglos er seine Rolle akzeptiert. Wie viel Energie er der Truppe gibt.

11.59 Uhr

Marco zeigt auf seinen Arm, der leicht gerötet ist. Vorhin saß er draußen mit ein paar Jungs, im Innenhof des Hotels. Heute ist der erste Tag mit mehr als 20 Grad und Sonnenschein. Traum-Wetter. Biergarten-Wetter. Im Moment eben im Hotel.

12.05 Uhr


BBL-Kollege Sven Simon, der das Mediengespräch moderiert, fragt Marco, wie groß der Quarantäne-Lagerkoller bereits sei. „Wir haben gestern gewonnen, ich bin happy, die Sonne scheint – gibt keinen Grund, genervt zu sein.“

12.45 Uhr

Das Mittagessen verspeist, laufe ich wie so oft mit Sebastian durch die Lobby, um die Aufzüge anzupeilen. Diesmal verquatschen wir uns nicht (schade eigentlich), weil Martin Romig, Geschäftsführer der HAKRO Merlins Crailsheim, mir über den Weg läuft. Vor mehr als 34 Jahren gründete seinen Verein selbst mit. Und baute Großartiges auf. Ich frage mich, ob er jemals auch für einen anderen Klub arbeiten wird. Kann es mir kaum vorstellen.

13.13 Uhr

Nun verquatsche ich mich mit Martin, schaue aber hin und wieder auf meine Armbanduhr, weil ich um Viertel nach mit Akeem verabredet bin. Zum Video-Interview. Mit zwei vollen Wasserflaschen.

13.14 Uhr

Komme vor meinem Zimmer an, Raum 136. Akeem wartet bereits, eine Minute zu früh. Vorzeigeprofi durch und durch.

14.15 Uhr

Abfahrt zum Training. Unser Headcoach fragt Teammanager Jannis, welcher Tag heute eigentlich ist. Wirklich Freitag? Beide sind sich nicht ganz sicher. Wochentage verschwimmen aktuell.

14.50 Uhr

Sebastian versammelt seine Truppe am Mittelkreis. Sagt mit deutlicher Stimme: „Wenn wir morgen gewinnen, sind wir sicher weiter. Männer, wir haben es in der eigenen Hand.“

15.50 Uhr

Die Bamberger trainieren ab 16 Uhr, sind aber 10 Minuten früher in der Trainingshalle angekommen. Während sie im engen Foyer warten, simulieren wir drinnen die wichtigsten Plays gegen die Franken. Luftlinie 30 Meter.

15.55 Uhr

Möchte ein Video filmen, wie unsere Mannschaft die Trainingshalle verlässt. Ramme dabei fast Bambergs Christian Sengfelder, der einen Arzt-Koffer in der Hand trägt. Im letzten Moment umkurven wir uns, das Video verwackelt. Und wird unbrauchbar. Schade eigentlich. Die Ramm-Sequenz wäre bei Social Media bestimmt ein Hit gewesen.

18.40 Uhr

Zurück im Hotel, sitzen bei der Videoanalyse. „It will be a dogfight again“, sagt Klaus. Dogfight – haben hier schon mehrerer unserer Spieler erwähnt, glaube Joe und Tez. Dogfighter – so könnte der Buchtitel lauten, falls ich irgendwann mal hierüber ein Buch schreiben dürfte.

20.00 Uhr

Nach dem Abendessen haben wir ein Live-Video für Instagram und Facebook anvisiert. Mit Yorman und einem der jungen Spieler. Ich frage ihn, wer aus seiner Sicht am besten passen könnte. Wir einigen uns auf Maxi, der gestern erstmals im 12er-Kader stand.

20.20 Uhr

Maxi ist noch nicht da.

20.40 Uhr

Maxi ist immer noch nicht. Macht noch einen Spaziergang, natürlich mit Maske.

21.00 Uhr

Das Live-Interviewstartet in meinem Hotelzimmer, mit Yorman und Maxi. Auf dem Bett sitzt Bruno, der sich das Geschehen aus nächster Nähe anschauen will. In den letzten fünf Minuten des Videos wird er mit einbezogen, die Jungs drehen die Smartphones und filmen nun Bruno. Zu dritt hängen sie nun auf dem Bett herum, filmen sich gegenseitig, beantworten eifrig Fanfragen, haben eine Menge Spaß.

22.20 Uhr

Telefonat mit Pressesprecher Thomas, welche inhaltlichen Schwerpunkte wir die nächsten Tage setzen können.

0.19 Uhr

Immer noch mit Thomas am Apparat. Mein Handy hat die Funktion, dass ein Gespräch nach zwei Stunden automatisch abgebrochen wird. Belassen wir jetzt auch so. Tagebuch muss noch geschrieben werden.