Basketball gelehrt von den Profis. Mit von der Partie ist auch meist ein Spieler aus dem Bundesligateam. Und die AGler haben Glück: Der Kapitän himself, Deutscher Meister, BBL-AllStar und Nationalspieler, Pascal Roller, ist am Start, um mit den Kids Basketball zu spielen.
Da steht er nun, etwas verpennt, aber schließlich ist's ja auch noch früh am Morgen. Neun Uhr, um genau zu sein, für einen Profibasketballer im Urlaub also noch verdammt früh. Entsprechend fällt auch seine Vorstellung noch etwas steif aus: "Hallo, ich bin Pascal Roller, 28 Jahre alt und Kapitän bei den OPEL SKYLINERS." Wer Pascal kennt, oder ihn öfter erlebt hat, weiß, dass er halt eher ein Ruhiger ist. Große Worte können andere sprechen. Aber er ist eben der Posterboy des Vereins, der - aufgrund seiner Eigenschaft, seine Aussagen immer gleich selbst druckreif formulieren zu können - gern gesehenste Ansprechpartner der Medien und - wegen seines beherzten Spiels - der Liebling der Massen. Und so ist der Käpt'n des Deutschen Meisters eben prädestiniert für die Aufgabe, Basketball unter's Volk zu bringen.
Als erstes übernehmen aber erst mal die Coaches: Basics sind angesagt! Fabian Villmeter, seines Zeichens Co-Trainer beim TV Langen, will den jungen Herrschaften der Basketball-AG das Dribbeln beibringen. Und damit dabei auch was rüberkommt, bekommt jeder gleich zwei Bälle in die Hand gedrückt. Mit der Beschreibung der folgenden Minuten werfen wir einen Blick auf das Chaos: Beidhändiges Dribbeln, mal gleichzeitig, dann wieder abwechselnd, klappt eigentlich ganz gut, aber Fabi wäre nicht Fabi, wenn er nicht noch ein paar Gemeinheiten eingebaut hätte: Handwechsel mit zwei Bällen? Sich dabei auch noch um die eigene Körperachse drehen?? Beide Bälle abwechselnd von hinten nach vorne durch die Beine spielen??? Damn!!!
Aber der Langener Assi-Coach hat's auch leicht: Ansagen reicht, vormachen ist dann Pascal's Job. Ein Woge des Staunens geht durch das 50-köpfige Publikum, wenn sich der Pointguard die Bälle schnappt und losdribbelt. Bei manchen sehen halt sogar die Basics stylish aus. Adnan Shaik, Sportlehrer an der Heinrich-von-Kleist-Schule und selbst auch kein ganz schlechter Baller, gibt zu: "So was ist schon die etwas höhere Schule. Wir haben sehr wenige Vereinsspieler in den Kursen, da sind in den Stunden Grund- techniken, wie Korbleger, geradeaus Dribbeln und Passen angesagt."
Aber keine Panik: Das war nur das Aufwärmprogramm und da ist es schließ- lich wichtig, dass überhaupt Bewegung stattfindet. Die Aufgabe selbst steht im Hintergrund und somit ist es egal, wie oft der Ball auf dem Fuß landet oder nicht mehr zurück in die Hand springen will.
Doch dann ist es soweit: Der Meister ergreift das Wort! Pascal gibt Tipps, worauf die Kids bei ihrer Dribbel-Technik achten sollten: Den Ball mit der Hand in die richtige Richtung führen, den Arm mitbewegen. Anschließend gibt's noch die Demonstration der dazu passenden Übung obendrauf. Man merkt: Der Herr Roller kommt in Fahrt. Pascal übernimmt das Kommando und zeigt den Jugendlichen nun die grundlegenden Übungen zum Thema Ball- handling. Danach geht's aber sofort wieder zurück ins Glied, als der dritte Coach im Bunde, Yuriy Bogdanov, ans Steuer geht.
Nach dem Ende der ersten Clinic nimmt sich Pascal noch Zeit für ein kleines 1-1 gegen Yuriy's Tochter. Und was man schon bei den Jumpern und Dribb- lings am Seitenkorb während der Stunde erahnen konnte, bestätigt sich: Die Kleine hat's mächtig drauf! Pascal, angefeuert von den Groupies am Seiten- rand, hat keine Chance und gibt nach kurzer Zeit auf...
Aber man erkennt, dass es nicht nur die Erfüllung einer Pflichtaufgabe ist, die Pascal hierher nach Eschborn verschlagen hat. Der 28-jährige Guard ist mit Spaß bei der Sache: "So eine School Clinic ist schon angenehm. Das Projekt hat eine super Entwicklung hinter sich und wir stoßen durchweg auf positive Resonanz. Die OPEL SKYLINERS sind mittlerweile jedem ein Begriff und so gehen die Kids auch motiviert an so eine Stunde." Bei der Frage nach den Groupies grinst er: "Auch das musste sich erst mal bis hierhin entwickeln."